Reisende nach Indien müssen sich vor Malaria schützen

Das Malaria-Risiko in Indien ist regional verschieden. Aktuelle Ausbrüche im Süden sind ungewöhnlich.

Von Privatdozent Tomas Jelinek Veröffentlicht:

Im Vergleich zu vielen afrikanischen Staaten zählt Indien nicht zu den Hochrisiko-Ländern für Malaria. Auf dem riesigen Subkontinent gibt es jedoch deutliche regionale Unterschiede beim Erkrankungsrisiko.

Die WHO schätzte im World Malaria Report die Zahl der Malaria-Todesfälle in Indien jedes Jahr auf insgesamt etwa 15 000, darunter sind knapp 5000 Kinder im Alter unter fünf Jahren.

Eine im Oktober 2010 veröffentlichte Studie in der Zeitschrift "Lancet" kommt zu ganz anderen Ergebnissen (2010; 376: 1768). Hierfür wurden landesweit Angehörige von Verstorbenen über den Krankheitsverlauf und die Todesumstände befragt (sogenannte "verbal autopsy") und von mitarbeitenden Ärzten Diagnosen zugeordnet.

Auf diese Weise ergab sich hochgerechnet in Indien eine jährliche Zahl von etwa 205 000 Malaria-Todesfällen bei Menschen im Alter unter 70 Jahren.

In der diesjährigen Monsun-Saison, die nun dem Ende zugeht, wurden aus Indien gehäuft Malaria-Erkrankungen aus Regionen gemeldet, die eigentlich nicht zu den typischen Risikogebieten zählen. So gilt zum Beispiel Mumbai (Bombay) inzwischen als Malaria-Hochburg des Bundesstaates Maharashtra.

Auch in den südlichen Staaten Karnataka und Kerala, in denen Malaria-Ausbrüche eher ungewöhnlich sind, trat eine Häufung von Fällen auf. Das CRM empfiehlt eine Aufklärung der Reisenden, besonders sorgfältigen Mückenschutz und die Mitnahme eines Malaria-Notfall-Medikamentes.

Infos zur Reisemedizin: www.crm.de

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Geldanlage

Vermögen auf Rezept: Wie sich eine langfristige Finanzplanung auszahlt

Lesetipps
Die Luftbelastung in Innenräumen mit Reinigungsprodukten betrifft jede Person. Sie beeinflusst unsere Lungenfunktion, und das lebenslang. Diese Gefahr wird unterschätzt. So die Meinung einer Pneumologin aus Italien.

© natali_mis / stock.adobe.com

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können