Reizdarm - eine gute Option ist symptomorientierte Therapie

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LUDWIGSHAFEN (sir). Reizdarmsyndrom ist oft ein Reizthema - für behandelnde Ärzte und Patienten gleichermaßen. Die Symptome sind vielfältig, Therapien nicht immer befriedigend. Eine gute Option ist es, sich bei der Therapie am vorherrschenden Symptom zu orientieren. Je nachdem, ob das Schmerzen, Diarrhoe, Obstipation oder Meteorismus sind, kommen unterschiedliche Wirkstoffe infrage.

Bauchschmerzen sind häufig mit Reizdarm assoziiert.

Bauchschmerzen sind häufig mit Reizdarm assoziiert.

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Die Prävalenz des Reizdarmsyndroms (RDS) liegt bei fünf bis elf Prozent. Jeder fünfte Arztkontakt ist darauf zurückzuführen. Abdominelle Schmerzen an mindestens drei Tagen im Monat über mindestens drei Monate gehören zur Definition dieser Krankheit. Daran erinnerte Privatdozent Hermann Harder aus Mannheim.

"Die Beschwerden beginnen mit einer Veränderung der Stuhlfrequenz oder -konsistenz", sagte Harder beim Rhein-Neckar-Forum für Gastroenterologie und Hepatologie in Ludwigshafen. Sie bessern sich meist - zumindest vorübergehend - nach dem Stuhlgang. Andere Definitionen des RDS umfassten außerdem eine sichtbare Blähung des Bauches, die Ausscheidung von Schleim und das Gefühl unvollständiger Entleerung.

"Das Reizdarmsyndrom ist klar mit psychischem Stress assoziiert", betonte Harder, "die Hälfte der medikamentös behandelten Patienten mit RDS sind depressiv oder haben eine Angststörung." Aber auch eine akute Gastroenteritis oder Nahrungsmittelintoleranzen können als Auslöser oder Trigger eine Rolle spielen.

So vielfältig wie die Auslöser und Symptome seien auch die Therapieoptionen, sagte Harder bei der von Dr. Falk Pharma unterstützten Veranstaltung. Zunächst müssen organische Ursachen ausgeschlossen werden, etwa gastrointestinale Entzündungen. Eine medikamentöse RDS-Therapie richte sich nach dem vorherrschenden Symptom: "Geht es vor allem um den Schmerz, ist das Spasmolytikum Mebeverin zu empfehlen, ansonsten auch eine psychiatrische Behandlung und gegebenenfalls Antidepressiva", so Harder.

Als Beispiel nannte er Amitriptylin in der Dosierung 10 mg pro Tag, das auch Durchfall lindere. Steht die Diarrhoe im Vordergrund, sind etwa Loperamid oder Cholestyramin geeignet, so Harder. Bei überwiegender Obstipation sei ein Phytotherapeutikum aus Psyllium (Flohsamenschalen) effektiv. Bei vorrangigem Meteorismus, besonders bei Lebensmittelunverträglichkeit, sei meist eine individuell festzulegende Diät von Vorteil. Auch Polyethylenglykol oder Probiotika seien oft hilfreich.

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