Koronare Bypass-Op

Risiko adipöser Patienten abschätzen

Die Bedeutung molekularer Signale zwischen Herzfett- und Muskelgewebe für die Herzleistung wird untersucht.

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FRANKFURT AM MAIN. Adipokine und microRNAs aus dem epikardialen Fettgewebe können die Funktion und das Überleben von Herzmuskelzellen direkt beeinflussen.

Die Effekte dieser Signale für die Herzleistung und Energieversorgung des Herzmuskels während einer koronaren Bypassoperation zu bestimmen und zur Risikoabschätzung bei jüngeren adipösen Patienten zu nutzen, ist Ziel eines von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) mit der Dr. Rusche-Projektförderung ausgezeichneten Forschungsvorhabens von Privatdozent Dr. Bernd Niemann. Dies teilt die Deutsche Herzstiftung mit.

Das Projekt des Herzchirurgen von der Klinik für Herz-, Kinderherz- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg wird mit rund 60.000 Euro für die Dauer von zwei Jahren gefördert.

"Dank genauer Kenntnis der Signalmoleküle und ihrer Signalaktivitäten zwischen Herzfettgewebe und Myokard könnten wir durch gezielte Eingriffe in fehlgesteuerte Signalkaskaden helfen, das Herz während des für die Operation herbeigeführten Herzstillstandes besser zu schützen und die Regeneration und Herzleistung nach der Operation zu verbessern", wird Niemann in einer Mitteilung der Herzstiftung zitiert.

Er und sein Team untersuchen die Funktion der Herzmuskelzellen, der Herzfettzellen und die Unterschiede der Stoffwechseleigenschaften zwischen adipösen Patienten (BMI höher als 30, nicht älter als 60 Jahre), bei denen kardiale Veränderungen auf eine vorzeitige Alterung des Herzens hindeuten, und normalgewichtigen Menschen (BMI unter 25).

Die Untersuchungen umfassen Gewebe- und Blutproben sowie echokardiographische Kontrollen. "Wir wollen für Patienten insbesondere mit Stoffwechselveränderungen, gestörter Herzkraft und hohen Alters einen zusätzlichen, bisher wenig effektiv genutzten metabolischen Schutz während und nach der Operation ermöglichen", erläutert Niemann. (eb)

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