Saarland: Kammer sieht psychotherapeutische Unterversorgung

SAARBRÜCKEN (kin). Die saarländische Psychotherapeutenkammer hat eine massive psychotherapeutische Unterversorgung geistig Behinderter im Saarland beklagt.

Veröffentlicht:

Das geht aus einer Resolution hervor, die die Vertreterversammlung der Kammer bei ihrer jüngsten Sitzung in Saarbrücken beschlossen hat.

"Psychisch Kranke haben den gleichen Anspruch auf einen zeitnahen Zugang zur Behandlung wie Patienten mit körperlichen Erkrankungen", forderte Kammer-Präsident Bernhard Morsch.

Am schlimmsten sei es für Menschen mit geistiger Behinderung, für die es so gut wie keine ambulanten Psychotherapie-Angebote im Saarland gebe.

Auffällige Verhaltensweise oft Hilferufe

Nach Schätzungen der Psychotherapeutenkammer gibt es im Saarland zwischen 600 und 1000 Personen mit der Doppeldiagnose einer geistigen Behinderung und einer psychischen Erkrankung.

Die massive psychotherapeutische Unterversorgung für diese Gruppe führe dazu, dass psychische Erkrankungen von Menschen mit Behinderungen nur einseitig pharmakologisch oder überhaupt nicht behandelt würden.

Auffällige Verhaltensweisen würden in der Folge von der Umwelt nicht als Hilferufe, sondern als Teil der Behinderung fehlinterpretiert.

Die Kammer forderte, mehr ambulante Behandlungsmöglichkeiten geschaffen werden. Auch Sonderbedarfszulassungen sollten geprüft werden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Zertifizierte Fortbildung

Live-Webinar: ADCs x Brustkrebs – Strategien für den klinischen Alltag

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Studie in Hausarztpraxen

Wann sollte man Herzgeräusche ernst nehmen?

Was, wann und wie?

EGFR-mutiertes NSCLC: Was für Diagnostik und Therapie wichtig ist

Lesetipps
Medikamenten Rezept auf dem Schreibtisch einer Arzt Praxis

© Henrik Dolle / stock.adobe.com

Langfinger unterwegs

KV Sachsen warnt vor Rezeptdiebstählen in Arztpraxen

Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet