Salbe mit Wirkstoff-Kombination verringert Psoriasis-Herde deutlich

HAMBURG (hsr). Die Kombination des Vitamin-D3-Analogons Calcipotriol mit dem Kortikosteroid Betamethason in einer Salbe hat sich zur topischen Therapie bei Plaque-Psoriasis bewährt: Knapp 87 Prozent der Patienten gaben in einer aktuellen vierwöchigen Anwendungsbeobachtung an, weniger oder sogar gar keine Symptome mehr zu haben. Bestätigt wird dieses Therapieresultat von fast 88 Prozent der behandelnden Ärzte.

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"Die topische Therapie bei Psoriasis ist keineswegs out, sie bleibt einer der Grundpfeiler der Behandlung", sagte Professor Ulrich Mrowietz von der Universitäts-Hautklinik Kiel bei einer Veranstaltung von Schering in Hamburg. Denn 70 Prozent der Psoriatiker haben seinen Angaben zufolge eine eher milde Form der Dermatose. Da sei eine lokale Behandlung meist ausreichend.

Als wirksame Topika nannte Mrowietz Calcipotriol und Kortikosteroide, "nach wie vor die wichtigsten Substanzen bei der Psoriasis-Therapie". Diese Wirkstoffe seien sicher und vergleichsweise preisgünstig. Zudem könnten die Patienten eine solche Therapie selbst steuern: im akuten Schub mit höherer, bei Abklingen der Symptome mit geringer Dosis.

In einer bundesweiten Anwendungsbeobachtung, deren Ergebnisse der Kieler Dermatologe erstmals vorgestellt hat, sind Wirksamkeit und Verträglichkeit dieses kombinierten Behandlungsregimes bei 1500 im Mittel 49jährigen Psoriatikern aus 301 Zentren und Praxen untersucht worden. Viele Patienten waren bereits seit elf bis 20 Jahren an Schuppenflechte erkrankt. Sie rieben sich zur Initialtherapie über vier Wochen mit Psorcutan®Beta, einer sowohl Calcipotriol- als auch Betamethason-haltigen Salbe, ein, danach zur Erhaltungstherapie mit Psorcutan® Salbe oder Creme, die allein das Vitamin-D3-Analogon enthält.

Wie Mrowietz berichtet hat, wirkte die Therapie bei 81 Prozent der Patienten schon innerhalb der ersten 14 Tage, die psoriatischen Läsionen verringerten sich bei fast 70 Prozent der Psoriatiker deutlich ab der zweiten Woche. Bis Therapieschluß besserten sich die Symptome signifikant: Erythem zu 92,2 Prozent, Infiltration zu 93,4 und Schuppung zu 95,9 Prozent. Der Anteil der Patienten ohne Juckreiz stieg von 27 auf 84,1 Prozent. Die Verträglichkeit der Therapie bewerteten 98,7 Prozent der Ärzte und 98,4 Prozent der Patienten als gut bis sehr gut. Ähnlich gut waren die Resultate für die kosmetische Akzeptanz.

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