Sartan lässt Karotis-Plaques schrumpfen

MÜNCHEN (wst). Hypertoniker mit noch weichen atherosklerotischen Karotis-Plaques dürfen auf ein Schrumpfen dieser für die Prognose wichtigen Ablagerungen hoffen, wenn ihr Blutdruck mit einem modernen Sartan gesenkt wird. Nachgewiesen ist dies für Olmesartan.

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Dieser Nutzen von Olmesartan wurde in der prospektiven doppelblinden Pilotstudie MORE* ermittelt. 165 Hypertoniker nahmen daran teil. Sie hatten Blutdruckwerte von 140 bis 180 zu 90 bis 105 mmHg, eine verdickte Intima-Media der Arteria carotis communis (IMT zwischen 0,8 mm und 1,6 mm) und 3D-sonografisch gesicherte, mineralisierungsfreie Plaques (Plaquevolumen zwischen 4 µl und 500 µl) im Bereich der distalen Arteria carotis communis oder dem Karotisbulbus.

Zwei Jahre lang erhielten die im Mittel 62 Jahre alten Patienten, die noch einen weiteren kardiovaskulären Risikofaktor haben mussten, 20 bis 40 mg Olmesartan (Olmetec®) oder 50 bis 100 mg Atenolol. Das hat Professor Jürgen Scholze aus Berlin bei einer Veranstaltung von Daiichi-Sankyo in München berichtet.

Bei gleich guter Drucksenkung nahm in beiden Gruppen innerhalb von zwei Jahren die Intima-Media-Dicke gleich ab. Dies scheint damit eine klare Konsequenz der Drucksenkung unabhängig vom Wirkmechanismus zu sein. Anders dagegen bei den Plaquevolumina. Mit 3D-Ultraschallmessungen wurde hier in zwei Jahren mit Atenolol eine weitere Größenzunahme und bei Olmesartan eine deutliche -abnahme registriert.

Die Abnahme war um so ausgeprägter, je gravierender der Eingangsbefund war. Bei dem Teil der Patienten mit einem Plaquevolumen von mindestens 33,7 µl zu Beginn hatte nach zwei Jahren das Volumen mit Atenolol im Mittel um 2,1 Prozent zu- und mit Olmesartan um 12,8 Prozent abgenommen - ein signifikanter Unterschied. Offensichtlich wirkt das Sartan antiatherosklerotisch.

MORE: Multicentre Olmesartan Atherosclerosis Regression Evaluation.

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