Sauerstoff-Therapie mildert Zystitis-Symptome

MÜNSTER (ikr). Wenn Patienten mit chronischer Entzündung der Harnblase (interstitieller Zystitis/IZ) eine herkömmliche konservative Behandlung nicht hilft, ist die hyperbare Sauerstoff-Therapie (HBO) offenbar eine weitere Option. In einer Pilotstudie hat sich dieses Verfahren als sehr effektiv erwiesen.

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Herkömmliche Therapien, etwa mit Dimethylsulfoxid, Hyaluronsäure oder Anticholinergika, wirken oft nur kurzzeitig. Eine Alternative ist die HBO. "Die Behandlung in der Druckkammer hat sich bereits bei Zystitis infolge einer Strahlentherapie bewährt, und wie es aussieht, können wir damit auch IZ-Patienten helfen", sagte Dr. Arndt van Ophoven, Urologe an der Universität Münster, der "Ärzte Zeitung".

In einer Pilotstudie verbrachten sechs IZ-Patienten, denen keine der sonst üblichen Therapien half, 30 mal 90 Minuten in einer Druckkammer mit 1,4 bar Überdruck. Das entspricht einem Druck, wie er im Wasser in 15 Metern Tiefe herrscht. Die Patienten atmeten über eine Maske reinen Sauerstoff ein (European Urology 46, 2004, 108). Die Therapie dauerte fünf Wochen. Die Patienten wurden 15 Monate lang nachbeobachtet.

Vier Patienten bewerteten das Therapieergebnis als langfristig exzellent oder gut und gaben an, daß sich ihr Befinden anhaltend gebessert habe, das heißt, die Schmerzen waren geringer; zudem mußten die Patienten nur noch sechs- bis elfmal pro Tag zur Toilette statt 15- bis 27mal. Bei den übrigen Patienten wurden die Beschwerden nur kurzfristig gelindert. Die Behandlung wurde gut vertragen.

Der Erfolg der Überdruck-Therapie beruht vermutlich darauf, daß dabei Sauerstoff vermehrt auch in tiefe Geweberegionen eindringen kann und dadurch die Gewebeheilung induziert wird. Es läuft mittlerweile eine weitere Studie dieser Art mit mehr Patienten.

Weitere Informationen gibt es unter Tel.: 02 51 / 8 34 74 66 oder 02 51 / 8 34 80 01, E-Mail: avo@uni-muenster.de

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Dr. Ruth Poglitsch ist niedergelassene Allgemeinmedizinerin in Graz, Österreich.

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