Reizwahrnehmung

Schaltstelle für Reize im Thalamus

Der "higher-order"-Thalamus speichert ankommende sensorische Reize kurz ab und filtert sie so.

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MÜNCHEN. Wie filtert unser Gehirn aus all den ständig auf uns einströmenden Reizen die wichtigen heraus? Ein bestimmter Teil im Thalamus scheint dabei eine wichtige Schaltstelle zu sein, wie Forscher um Dr. Alexander Groh von der TU München berichten (Cell Reports 2016; (14): 208-214).

Die Nervenzellen in dem sogenannten "higher-order"-Thalamus bilden eine Verbindungsleitung zum Cortex. Im Tierversuch zeigten die Forscher, dass ebendiese Nervenzellen als Verstärker und Kurzzeitspeicher für ankommende sensorische Signale dienen, bevor sie die Signale an den Cortex weiterleiten.

Thalamus als Kurzzeitspeicher

In ihren Versuchen berührten die Wissenschaftler die Tasthaare von schlafenden Mäusen und maßen zeitgleich die Abläufe in den Nervenzellen in Thalamus und Cortex.

Sie stellten fest, dass die Nervenzellen im "higher order"-Thalamus die einkommenden sensorischen Reize verstärkten und anschließend an den Cortex übertrugen.

Außerdem hätten die Zellen die Signale selbst dann noch aufrechterhalten, als der eigentliche Reiz - die Berührung der Tasthaare - gar nicht mehr existierte.

Der "higher-order"-Thalamus diene daher offensichtlich über einen gewissen Zeitraum als Kurzzeitspeicher für sensorische Reize, heißt es in einer Mitteilung der Universität. So könne das Gehirn im Thalamus wichtige Informationen herausfiltern und diese dann verstärkt und verlängert an den Cortex weitergeben.

Das sensorische System sei auch deshalb für die Forschung interessant, weil es anatomisch in Mäusen, Affen und Menschen sehr ähnlich ist. "Es scheint, dass die Natur hier ein allgemeingültiges Informationsverarbeitungssystem geschaffen hat", wird Groh in der Mitteilung zitiert. (eb/bae)

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