Schlafapnoe-Therapie senkt den Blutdruck

BRÜSSEL (ikr). Eine Masken-Beatmung mindert bei Patienten mit Schlafapnoe nicht nur Symptome wie Tagesschläfrigkeit, sondern senkt auch den Blutdruck deutlich und damit das kardiovaskuläre Risiko. Das hat eine Metaanalyse mit Daten von über 500 Patienten ergeben.

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In mehreren Studien hat sich herausgestellt, dass viele Patienten mit Schlafapnoe innerhalb weniger Jahre eine Hypertonie entwickeln. Besonders Patienten mit häufigen Schlafapnoe-Episoden während der Nacht sind davon betroffen.

Durch eine CPAP (Continuous Positive Airway Pressure)-Beatmung lässt sich der mittlere Blutdruck von Patienten mit Schlafapnoe signifikant um 1,69 mmHg senken, und zwar beurteilt nach der 24-Stunden-Blutdruckmessung (Arch Intern Med 167, 2007, 757). Nach Einschätzung der Forscher um Dr. Patrick Haentjens aus Brüssel reduziert diese Blutdrucksenkung wahrscheinlich auch die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität der Patienten mit Schlafapnoe. Denn aus Hypertonie-Studien sei bekannt, dass bereits eine Reduktion des Blutdrucks um im Mittel 1 bis 2 mmHg die Rate der Schlaganfälle und kardiovaskulären Ereignisse senkt. Allein die Schlaganfall-Mortalität ist um zehn Prozent verringert.

Die belgischen Kollegen haben die Daten von insgesamt 572 Patienten aus zwölf randomisierten, kontrollierten Studien analysiert. Der systolische Blutdruck verringerte sich um 1,77 mmHg und der diastolische um 1,79 mmHg.

Und noch etwas hat die Studie ergeben: Besonders effektiv wurde der Blutdruck bei den Patienten gesenkt, die eine schwere Schlafapnoe mit häufigen Atemstillständen während der Nacht hatten, sowie bei Patienten, die die CPAP-Beatmung während der Nacht über viele Stunden nutzten.

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