Schnell umstellen bei erfolgloser Rheumatherapie!

BARCELONA (gvg). Je rascher die Krankheitsaktivität bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) erfolgreich unter Kontrolle gebracht wird, umso weniger drohen langfristig Gelenkschäden. Kollegen sollten Basistherapien bei Erfolglosigkeit deswegen konsequent umstellen.

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Darauf hat Professor Josef Smolen von der Klinik für Rheumatologie der Uni Wien beim Rheuma-Kongress EULAR 2007 hingewiesen. Zur Erfolgskontrolle empfiehlt Smolen das CDAI-Verfahren (composite disease activity index), das leicht anzuwenden ist. Die Zahl geschwollener sowie die Zahl schmerzender Gelenke werden dabei addiert. Ebenfalls addiert wird die Einschätzung der globalen Krankheitslast auf einer Zehnpunkteskala. Sie wird durch Ärzte und Patienten getrennt eingeschätzt. Insgesamt errechnen sich bei 28 berücksichtigten Gelenken damit maximal 76 Punkte.

Bei jeder Basistherapie, bei der der CDAI-Wert nicht innerhalb sechs Wochen auf unter 10 abfalle, sollte das Präparat gewechselt werden, so Smolen bei einer von Sanofi-Aventis unterstützten Veranstaltung. Das Unternehmen bietet das Basistherapeutikum Leflunomid (Arava®) an. Liegt der CDAI nach initial erfolgreicher Therapie nach weiteren vier Monaten nicht mehr unter 28, steht ebenfalls ein Therapiewechsel an.

Der Nutzen einer derart intensiv überwachten Basistherapie auf die Gelenkveränderungen sei in Studien belegt, so Smolen. So ergab eine in der Fachzeitschrift "The Lancet" publizierte Untersuchung radiologisch nachweisbarer Gelenkveränderungen: Bei intensiver Betreuung und raschem Therapiewechsel waren nach 18 Monaten die Gelenkbefunde nur halb so ausgeprägt wie bei Patienten, bei denen die Ärzte den Therapiewechsel "aus dem Bauch heraus" einleiteten, wenn sie den Eindruck hatten, die bisherige Therapie sei nicht effektiv.

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