Schnelltest - mehr Patienten erfahren HIV-Status

TORONTO (awa). Mit einem HIV-Schnelltest können Patienten schon nach wenigen Minuten - und nicht erst nach ein bis zwei Wochen - ihr Ergebnis erhalten. Die Zahl der Menschen, die ihren HIV-Status erfahren, steigt und das Risiko der weiteren Verbreitung sinkt.

Veröffentlicht:

Das zeige eine Untersuchung, bei der mehr als 100 000 Krankenakten gesichtet wurden, berichtete Dr. George Lemp von der Universität Kalifornien. Bei den Patienten sei 2005 während eines Aufklärungsprogramms in Kalifornien in den USA, ein HIV-Test gemacht worden.

Mehr als ein Viertel jener 68 000 Patienten mit konventionellem HIV-Test, erschien nicht nach zwei Wochen zur vereinbarten Zeit, um das Ergebnis zu erfahren. Beim konventionellen Test werden meist mit immunologischen Verfahren (ELISA) HIV-Antikörper im Blut nachgewiesen. Das Ergebnis liegt nach 10 bis 14 Tagen vor.

Ein Speichel-Schnelltest dauert dagegen nur 20 Minuten und ermöglicht einen sicheren Nachweis von Antikörpern gegen HIV-1 oder HIV-2. In der Untersuchung verließen nur 2,3 Prozent jener 33 000 Personen mit Schnelltest die Ambulanz, bevor sie das Ergebnis erhielten.

Insgesamt 1 045 Personen hatten ein positives Testergebnis: Davon kamen 22 Prozent der konventionell getesteten und 1,4 Prozent der Personen mit Schnelltest nicht zurück, um das Ergebnis zu erfahren. Lemp plädierte auf der Welt-Aidskonferenz in Toronto in Kanada, dafür, generell den konventionellen Test durch den Schnelltest zu ersetzen. So könne der Anteil der Patienten, die eventuell unwissentlich andere Menschen mit HIV infizieren, verringert werden.

Dr. Henry Anaya stellte eine weitere Studie mit 283 Freiwilligen aus einem Präventionsprogramm des Department of Veteran’s Affairs in Los Angeles in den USA, vor: Die Ergebnisse belegen, daß sich mehr als doppelt so viele Personen testen ließen, wenn ihnen ein Aufklärungsgespräch und ein HIV-Schnelltest angeboten wurde, als wenn ein Test auf HIV nur auf Wunsch der Patienten vorgenommen wurde.

Die Zahl der Patienten, die das Testergebnis wissen wollte, stieg mit dem aktiven Screening-Programm von 16 auf 82 Prozent. Nach Angaben von Anaya kann mit dem Schnelltest zudem die HIV-Infektion in früheren Stadien erkannt und damit früher behandelt werden.

Mehr zum Thema

Zweiter Berliner Patient

HIV-Remission mit nicht-resistenten Stammzellen erreicht

Das könnte Sie auch interessieren
Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

© David Pereiras | iStock (Symboldbild mit Fotomodell)

Dermatomykosen

Alarmierender Anstieg: Hautpilz aus dem Barbershop

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

© Irina Tiumentseva | iStock

Onychomykosen

Effektive Therapie von Nagelpilz: Canesten® EXTRA Nagelset

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: FIB-4 1,3: numerische 26%ige Risikoreduktion der 3-Punkt-MACE durch Semaglutid 2,4mg

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [17]

Kardiovaskuläre, renale und hepatische Komorbiditäten

Therapie der Adipositas – mehr als Gewichtsabnahme

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
SCD-PROTECT-Studie-- Frühe Phase nach Diagnose einer Herzinsuffizienz – deutlich höheres Risiko für den plötzlichen Herztod als in der chronischen Phase.

© Zoll CMS

SCD-Schutz in früher HF-Phase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: ZOLL CMS GmbH, Köln
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Gastbeitrag

Typ-1-Diabetes hat den großen Teil seines Schreckens verloren

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen