Schützt Soja vor Erdnussallergie?

NEU-ISENBURG (MUC/eb). Obwohl die Proteine von Erdnüssen und Sojabohnen starke Homologien aufweisen, sind allergische Reaktionen gegen Soja seltener und weniger gravierend. Möglicherweise können die in Soja enthaltenen Isoflavone die Immunreaktion auf Erdnussallergene unterdrücken.

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US-Forscher haben diese Hypothese im Tiermodell und in vitro überprüft. Dazu ernährten sie Mäuse entweder mit einem sojafreien Futter oder mit einem Futter, dem die Soja-Isoflavone Genistein und Daidzein zugesetzt waren.

Die Tiere wurden dann gegen Erdnüsse sensibilisiert und einem Provokationstest unterzogen (Allergo Journal 2011/6).

Bei Mäusen mit isoflavonhaltiger Diät traten signifikant weniger anaphylaktische Symptome auf. Dementsprechend ließen sich bei ihnen nach der Provokation auch weniger degranulierte Mastzellen in der Haut nachweisen als bei sojafrei ernährten Mäusen.

Serumspielge von IgE- und IgG2a-Antikörpern ebenfalls reduziert

Die Serumspiegel von erdnussspezifischen IgE- und IgG2a-Antikörpern waren ebenfalls deutlich reduziert. Durch die Ernährung mit Isoflavonen wurde zudem die durch Choleratoxin induzierbare Reifung von dendritischen Zellen inhibiert.

Der Effekt auf die dendritischen Zellen (DC) war auch bei humanen DC in Kultur nachvollziehbar: Eine Stimulation mit Choleratoxin bewirkte in Gegenwart von Soja-Isoflavonen eine schwächere Hochregulation der Markerproteine CD83 und CD80 als ohne Isoflavone.

Durch Genistein wurde die Zytokinfreisetzung aus den aktivierten DC reduziert. Die DC-vermittelte Aktivierung von CD4+-Zellen war in Anwesenheit des Isoflavons vermindert.

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