Lebensstil-Beratung

Schwangere vor Diabetes schützen!

Die DDG plädiert für eine Lebensstil-Beratung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) nimmt die Ergebnisse einer Studie aus Finnland zum Anlass, um sich für die Integration einer Lebensstil-Beratung in die Schwangerschaftsvorsorge einzusetzen.

Maßnahmen, die sich an persönlichen Vorlieben orientieren, könnten bei 39 Prozent der besonders gefährdeten Schwangeren einen Gestationsdiabetes (GDM) verhindern, heißt es in einer Mitteilung der DDG.

An der Studie nahmen 293 Frauen teil, die mit einem BMI über 30 kg/m2 fettleibig waren oder in einer früheren Schwangerschaft bereits an einem Gestationsdiabetes gelitten hatten (Diabetes Care. 2015; online 29. Juli).

Die eine Hälfte der Teilnehmerinnen erhielt schriftliche Infomaterialien über einen gesunden Lebensstil, die andere Hälfte eine persönliche Lebensstilberatung.

Wöchentlich 150 Minuten Sport

Die Beratung wurde vor der 20. Schwangerschaftswoche (SSW) begonnen - im Schnitt fand der erste Termin etwa in der 13. SSW statt - und mit zwei weiteren Gesprächen bis in die Spätschwangerschaft fortgesetzt.

Hinzu kam eine Gruppensitzung mit einer Diätassistentin, die über ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und Beeren in Maßen sowie die Vermeidung von kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln aufklärte.

Die Frauen wurden angehalten, 150 Minuten Sport pro Woche zu treiben. Eine Trainerin half, die Lebensstilmodifikation umzusetzen. Sie nahm Rücksicht auf Vorlieben und reagierte auf Probleme.

Das lebensnahe Beratungskonzept im Rahmen der üblichen Schwangerschaftsvorsorge zeigte Wirkung: Nur 13,9 Prozent der Frauen, die ein persönliches Lebensstil-Coaching erhalten hatten, entwickelten einen Gestationsdiabetes - in der Vergleichsgruppe waren es mit 21,6 Prozent fast doppelt so viele, teilt die DDG mit.

Die Ergebnisse belegten, dass eine Lifestyle-Intervention die Häufigkeit von Schwangerschaftsdiabetes um 39 Prozent senken kann.

Ein solches Programm könne in Deutschland problemlos in die Schwangerenvorsorge durch Frauenärzte und Hebammen integriert werden, so Professor Ute Schäfer-Graf, Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Diabetes und Schwangerschaft der DDG in der Mitteilung. (eb)

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