Schwer zu erkennen: Schlaganfall bei Kindern

NEU-ISENBURG (nsi). 5,6 Stunden vergehen durchschnittlich zwischen den ersten Symptomen eines Schlaganfalls bei Kindern und der stationären Aufnahme. Und im Mittel dauert es 23 Stunden bis zum Beginn einer Schlaganfall-Therapie.

Veröffentlicht:

Das ist das Ergebnis einer Studie, die Dr. Rebecca Ichord vom Children’s Hospital in Philadelphia, Pennsylvania, bei der International Stroke Conference in Kissimmee, Florida, vorgestellt hat. Die Patienten waren zwischen zwei und 17 Jahren alt.

"In Deutschland ist die Situation ähnlich", sagte Professor Ulrike Nowak-Göttl von der Kinderklinik der Universität Münster zur "Ärzte Zeitung". Das bei Erwachsenen mit Schlaganfall kritische Zeitfenster von drei Stunden für die Lysetherapie ist für die meisten Kinder nicht relevant: "Bei Kindern mit ischämischem Insult ist die Thrombolyse unseres Erachtens nur sehr selten indiziert, das Blutungsrisiko ist viel zu hoch", so Nowak-Göttl.

Bei Kindern ist ein Hirnschlag schwieriger zu erkennen als bei Erwachsenen: Einseitiges Greifen und Strampeln bei Säuglingen wird oft als frühe Dominanz einer Gehirnhälfte fehlinterpretiert. Bei Kleinkindern werden typische Bewegungsstörungen wie Hemiplegie oder ataktischer Gang (bei 40 bis 60 Prozent der Betroffenen) oft fehlgedeutet, etwa als Sturzfolge.

Dabei ist ein solcher Sturz Folge des Schlaganfalls. Schwindel und Kopfschmerzen sind ebenfalls Frühwarnzeichen (bei 20 bis 40 Prozent), auch wenn sie nicht heftig sind.

Lesen Sie dazu auch: Apoplex - wer denkt daran bei Babys, die anders strampeln als sonst?

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Lesetipps
Preisverleihung 2025.

© Marc-Steffen Unger

Preisträger gekürt

Das sind die Gewinner des Galenus-von-Pergamon-Preises 2025

Freuten sich über den zweiten Preis beim diesjährigen Springer Medizin Charity Award für ihr Projekt First Aid for All: Tyrese-Malik Neumann-Hamid (2.v.r) und Lea-Sophie Kartmann (M.). Auf der Bühne mit Moderatorin Ive Fehring, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung von Springer Medizin, Fabian Kaufmann (2.v.r.) und Sponsor Kai Tobien, CEO bei Medperion (r.).

© Marc-Steffen Unger

2. Preis Charity Award 2025

Keine Ahnung von Reanimation? Studierende vermitteln Kompetenz