Sechs Millionen Deutsche trinken zu viel Alkohol

WIESBADEN (dpa). Die negativen Auswirkungen von Alkoholkonsum übersteigen die positiven Folgen bei weitem. Niemand dürfe sich von Berichten über die positiven Auswirkungen von Alkohol auf das Herzkreislaufsystem täuschen lassen, sagte Professor Manfred Singer vom Universitätsklinikum Mannheim beim Internistenkongreß in Wiesbaden. "Der Schaden ist höher als der Nutzen."

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Singer rät zu einem selbstverantwortlichen Umgang mit Alkohol. Das bedeute, daß ein Hepatitis-C-Patient eben keinen Tropfen trinken dürfe, ein gesunder Mann aber durchaus ein Glas Wein täglich. Die Richtwerte für Alkoholkonsum seien in den vergangenen Jahrzehnten stark nach unten korrigiert worden: Heute gelten bei Männern mehr als 40 Gramm Alkohol und bei Frauen mehr als 20 Gramm täglich als potenziell schädliche Menge. 20 Gramm reiner Alkohol sind etwa in einem halben Liter Bier enthalten. Bei Rauchern potenziere sich das Risiko.

In Deutschland sterben nach Angaben Singers jährlich 42 000 Menschen an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums, davon 17 000 an Leberzirrhose. 1,6 Millionen Menschen seien alkoholabhängig, zwei Millionen pflegten einen schädlichen Alkoholgebrauch, sechs Millionen einen riskanten Alkoholkonsum, sagte Singer.

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