Sehverlust kostet weltweit zwei Billionen Euro

WIEN (eb). Zum ersten Mal gibt es jetzt Daten über die volkswirtschaftlichen Kosten, die Sehbehinderungen und Blindheit weltweit verursachen. Allein für das Jahr 2010 sind das 2189 Milliarden Euro. Weltweit sind 733 Millionen Menschen blind oder schwer sehbehindert.

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Screenen auf Augenkrankheiten und bezahlbare Sehhilfen kann auch in Industriestaaten noch verbessert werden. © Klaro

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Expertenschätzungen zufolge werden diese Belastungen bis zum Jahr 2020 weiter massiv ansteigen, wenn nicht weltweit entsprechende Präventionsmaßnahmen getroffen und Therapien zugänglich gemacht werden. Die errechneten Kosten enthalten unter anderem direkte Gesundheitsausgaben, die Arbeitszeit pflegender Angehöriger oder verloren gegangene Produktivität der Betroffenen. Darauf wiesen Experten in Wien beim Kongress der AMD Alliance International hin.

"Mit dieser Studie liegen nun erstmals valide Daten über die globalen Kosten vor, die durch den Verlust von Sehvermögen verursacht werden”, sagte der Ophthalmologe Professor Alan Cruess von der Dalhousie Universität in Halifax, Kanada. Die Experten der AMD Alliance International und der Welt-Blinden-Union empfehlen die Umsetzung von fünf Maßnahmen zur Prävention und Therapie von Sehverlust:

  • Augen-Screening für Diabetiker und ältere Menschen mit hohem Risiko für Netzhautkrankheiten, Makuladegeneration oder Glaukom,
  • bessere Aus- und Fortbildung von Ärzten in Entwicklungsländern für Katarakt-Operationen,
  • besserer Zugang zu bezahlbaren Sehhilfen
  • Finanzierung von Medikamenten gegen Flussblindheit und Trachoma,
  • Früherkennung und rasche Therapie von Augenerkrankungen bei Kindern, einschließlich Katarakt und Glaukom.

Peter Ackland von der International Agency for the Prevention of Blindness sagte: "80 Prozent der Erblindungen wären vermeidbar." Die Kosten für die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen würden nur einen Bruchteil der zwei Billionen US-Dollar ausmachen, mit denen die Volkswirtschaften durch Sehstörungen und Blindheit belastet werden.

www.amdalliance.org

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