"Selbstmedikation bei Allergien ist problematisch"

WEIMAR (hsr). Selbstmedikation berge für Allergiker gesundheitliche Risiken, warnt Professor Gerhard Schultze-Werninghaus. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie befürchtet dadurch mögliche Unter-, Über- oder Fehlbehandlungen. Seine Forderung: Die Behandlung von Allergikern gehört in die Hände von Ärzten!

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"Allergien sind keine banalen, sondern ernst zu nehmende Krankheiten", sagte der Pneumologe von der Universitätsklinik Bergmannsheil in Bochum bei einem Pressesymposium in Weimar. Deshalb seien für Allergiker sowohl ärztliche Beratung als auch Wahl der geeigneten Medikamente durch den Arzt unverzichtbar.

Wie der Allergologe auf der Veranstaltung des Unternehmens Essex Pharma, das Desloratadin (Aerius®) als Antiallergikum der dritten Generation anbietet, berichtet hat, ist die Behandlung bei Selbstmedikation oft nicht ausreichend. Ein Grund sei etwa die falsche Selbsteinschätzung der Patienten. Bei allergischer Rhinitis erhöhe sich so das Risiko der Krankheitsprogredienz mit Etagenwechsel zum Asthma bronchiale.

Auch der Übergang zu einer chronischen polypösen Rhinopathie oder Kieferhöhlenerkrankung sei möglich. Zudem drohten Ausfallerscheinungen wie Konzentrationsstörungen, Leistungsabfall und Schlafapnoe-ähnliche schlafbezogene Atemstörungen. Das belegten Daten im aktuellen "Weißbuch Allergie" deutscher allergologischer Fachgesellschaften (die "Ärzte Zeitung" berichtete) und der internationalen WHO-Leitlinie ARIA (Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma).

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