Kommentar zu Krebs und Vitamin B12

Sinnvolle Sammelwut in Medizin-Registern

Vitamin B12 und Krebs: In großen Datenbanken finden sich manchmal überraschende Verknüpfungen.

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Es gibt medizinische Erkenntnisse, die sich nur mithilfe großer Studien erschließen, und es gibt Zusammenhänge, die sich am besten durch beharrliches Graben in gigantischen Datenbanken offenbaren.

Das kleine Dänemark besitzt solche Datenbanken und ist daher mit anderen skandinavischen Ländern in der Epidemiologie eine ganz große Nummer: Handys verursachen keine Hirntumoren, Lösungsmittel dafür Leberkrebs - solche Erkenntnisse haben wir oft großen skandinavischen Registern zu verdanken. Sie sammeln Laborwerte, ärztliche Diagnosen, Interventionen und Arzneimittelverordnungen der ganzen Bevölkerung.

Werden die Daten dank Personenkennnummern verknüpft, ergeben sich überraschende Zusammenhänge: So konnten Forscher jetzt zeigen, dass hohe Vitamin-B12-Werte eine unmittelbar bevorstehende Krebserkrankung ankündigen.

Ein Biomarker, der auf ein hundertfach erhöhtes Erkrankungsrisiko deutet - so etwas wird nicht alle Tage entdeckt. Die Analyse grenzt sich wohltuend von der Flut anderer Publikationen ab, die sich lediglich in Spekulationen um schwache Assoziationen ergehen.

Und sie zeigt gerade in Zeiten geheimdienstlicher Sammelwut, dass ein umfassendes, öffentliches Register tatsächlich denen nutzen kann, die es unablässig mit ihren Daten füttern.

Lesen Sie dazu auch: Dänische Studie: Erhöhte Krebsgefahr bei hohen Vitamin-B12-Werten

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