Sogar geringe Nierenschäden erhöhen kardiales Risiko

HANNOVER (grue). Bereits leichte Nierenfunktionstörungen erhöhen bei Hypertonie das kardiovaskuläre Risiko, wie in der HOPE- und HOT-Studie belegt wurde. Auch eine höhte Konzentrationen an ADMA, einem Marker der endothelialen Dysfunktion, wird beim Hochdruckliga-Kongreß in Hannover als neuer Risikofaktor diskutiert.

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Auswertungen großer Hochdruck-Studien wie HOPE und HOT belegen, daß bereits eine geringfügig eingeschränkte Nierenfunktion das kardiovaskuläre Risiko deutlich steigert. "Das waren alles Patienten, die noch normale Serum-Kreatinin Werte hatten", sagte Kongreßpräsident Professor Hermann Haller aus Hannover. "Wir sollten deshalb bei Hochdruck-Patienten nicht nur das Kreatinin und eine mögliche Mikroalbuminurie bestimmen, sondern auch die Nierenfunktion abschätzen".

Dafür eignet sich die Berechnung der Kreatinin-Clearance mit der Cockroft-Gault-Formel. Noch genauer ist die von der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie favorisierte MDRD-Formel, in die auch das Serum-Albumin einfließt (wie bereits berichtet).

Warum versteckte Nierenerkrankungen die Gefäße strapazieren, ist noch unklar. "Als mögliche Ursache wird eine gesteigerte sympathische Aktivität im Bereich der Nieren diskutiert, die als leichte arterielle Hypertonie allerdings klinisch kaum auffällt", sagte Haller.

Außerdem wurden bei leichter Nierenfunktionsstörung erhöhte Werte für asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) gemessen. Dieses Peptid blockiere die NO-Synthese und markiere den Beginn einer endothelialen Dysfunktion. Leichte Nierenfunktionsstörungen müssen demnach stärker als bisher als Indiz für einen Endorganschaden angesehen werden.

Andere Komplikationen bei Bluthochdruck ließen sich weniger gut aufdecken. Das gelte etwa für zerebrovaskuläre Schäden, die erst als Schlaganfall manifest werden.

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