"Spirale danach" verhütet im Notfall am sichersten

NEU-ISENBURG (dk). Jeder Frau, die eine Notfallkontrazeption wünscht, sollte routinemäßig das Intrauterinpessar (IUD) und nicht nur die "Pille danach" angeboten werden, fordern US-Wissenschaftler in einer aktuellen Studie (Human Reprod 2012; online 8. Mai). Denn die Spirale schützt im Notfall deutlich besser vor einer ungewünschten Schwangerschaft als die üblicherweise genutzten hormonellen Präparate, so das Ergebnis. Von 1000 Frauen, die sich postkoital ein IUD einlegen ließen, wurde nur eine schwanger.

Veröffentlicht:

Die Wissenschaftler analysierten die Daten von 42 Studien, die zwischen 1979 und 2011 in sechs verschiedenen Ländern durchgeführt worden waren und an denen insgesamt 7043 Frauen teilgenommen hatten.

Zwischen ungeschütztem Verkehr und Insertion des IUD vergingen zwischen zwei und zehn Tagen. Bei den meisten Frauen (74 Prozent) wurde die Spirale innerhalb der empfohlenen fünf Tage in den Uterus eingesetzt.

Die Schwangerschaftsraten waren in allen Studien sehr niedrig, mit Ausnahme die einer ägyptischen Studie mit nur 200 Frauen. Allein auf diese Untersuchung entfielen 4 der insgesamt 10 eingetretenen Schwangerschaften.

Die Versagerquote war mit 2 Prozent ungewöhnlich hoch und stand im Gegensatz zu allen anderen Studien. Cleland und ihr Team werteten die ägyptische Studie als "Ausreißer" und berücksichtigten sie in der Gesamtauswertung nicht.

Die verbleibenden 41 Studien bescheinigten dem IUD mit einer Gesamtversagerquote von 0,09 Prozent einen fast hundertprozentigen Therapieerfolg.

Die Spirale schützt demnach Frauen im Notfall sicherer vor einer ungewünschten Schwangerschaft als Levonorgestrel oder Ulipristalacetat, deren Versagerquoten die ESHRE mit 2 bis 3 Prozent beziehungsweise 1 bis 2 Prozent beziffert. Trotz ihrer Effektivität werden IUDs zur Notfallkontrazeption bisher nur selten genutzt, bedauern die Studienautoren.

Quelle: www.springermedizin.de

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Bei älteren Frauen mit metabolischem Syndrom

Knochendichteverlust verringern mit mediterraner Ernährung und Sport

Veranstaltung von Sanofi

RSV-Immunschutz für alle Säuglinge

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus