Sport-Drinks sind nicht besser als Apfelschorle

WIESBADEN (kat). Sport- und Energy Drinks sind beliebt. Sie ersetzen Flüssigkeit, Energie und Spurenelemente. Viele der darüber hinaus postulierten positiven Wirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden sind aber nicht belegt, wie auf einem Symposium beim Internisten-Kongreß berichtet worden ist.

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Für viele Zusatzstoffe in den Drinks etwa zur Leistungssteigerung und zum antioxidativen Schutz gibt es keinen Wirksamkeitsnachweis, wie Dr. Birgit Alteheld vom Institut für Ernährungswissenschaften der Universität Bonn betont hat.

Die Studienergebnisse reichten weder aus, um für Molke einen besonderen muskelaufbaufördernden Effekt durch qualitativ hochwertige Proteine zu belegen, noch für eine besonders gute Bindegewebssynthese durch Zufuhr von Gelatine.

Auch postulierte Effekte von Gelee Royal durch den angeblich hohen Gehalt an Aminosäuren, Vitaminen und Spurenelementen seien nicht belegt. Ähnlich enttäuschend seien Studien zu Ginseng, Kreatin und Colostrum verlaufen.

Für Koffein-Tabletten habe sich in einer Dosis von 1-3 mg pro kg Körpergewicht die postulierte Unterdrückung der Müdigkeit, die Mobilisierung von Fettsäuren und ein glykogensparender Effekt nachweisen lassen, so Al-teheld. Das gelte aber eher für Radfahrer als für Läufer.

Zudem gebe es Responder und Non-Responder. Auch Hoffnungen für eine Laktatpufferung durch Bicarbonate oder Citrat seien in Studien eher enttäuscht worden, so die Ernährungswissenschaftlerin. Die Daten seien widersprüchlich. Zudem machten Blähungen und Durchfälle die Anwendung zum Problem.

Altehelds Fazit : Für die meisten Freizeitsportler reichen grundsätzlich eine ausgewogenen Ernährung und eine Apfelschorle zum Durstlöschen und zum Ergänzen von Mineralien nach dem Sport aus.

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