Stammzell-Transplantation stoppt MS

CHICAGO (mut). Mit einer neuen Therapie lässt sich der Krankheitsverlauf bei MS nicht nur stoppen, bei den meisten Patienten gehen neurologische Behinderungen sogar wieder zurück.

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Die Therapie mit eigenen hämatopoetischen Stammzellen sei vor allem dann eine Option, wenn MS-Patienten auf die bisherige Standardtherapie mit Interferonen oder Glatirameracetat nicht ansprechen, berichtet der US-Immunologe Dr. Richard Burt aus Chicago online in "Lancet Neurology". In einer Phase-I/II-Studie haben Burt und seine Kollegen die Stammzelltherapie bei 21 Patienten mit Therapie-refraktärer schubförmiger MS geprüft. Zunächst entnahmen sie den Patienten hämatopoetische Stammzellen aus dem Blut, dann zerstörten sie weitgehend das Immunsystem durch einen Cocktail mit Zytostatika und Alemtuzumab, einem monoklonalen Antikörper gegen Lymphozyten. Bei dieser als non-myeloablativ bezeichneten Therapie blieben noch blutbildende Knochenmarkszellen erhalten.

Nach der Chemotherapie erhielten die Patienten ihre zuvor entnommenen Stammzellen wieder zurück. Ziel der Therapie war, ein neues, nicht autoreaktives Immunsystem aufzubauen.

Die Ergebnisse: Bei keinem der Patienten war die Krankheit nach drei Jahren vorangeschritten, bei 17 Patienten (81 Prozent) gingen Behinderungen wie Ataxie und Inkontinenz zurück, und sie konnten zum Teil wieder besser gehen und sehen - eine solche Verbesserung des Zustands wird bei bisherigen Therapien meist nicht registriert. 16 Patienten wurden komplett schubfrei - zuvor hatten sie alle mindestens ein bis zwei Schübe pro Jahr gehabt.

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