Stillen scheint vor MS-Schüben zu schützen

SEATTLE (hem). MS-kranke Frauen können ihre Schubrate nach einer Schwangerschaft niedrig halten, wenn sie ihr Baby lange stillen. Offenbar schützt das Stillen sogar besser vor neuen Schüben als eine frühe Wiederaufnahme der MSMedikation. Darauf deuten Ergebnisse einer kleinen Beobachtungsstudie bei 32 MS-Patientinnen.

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In der Studie, die Dr. Annette Langer-Gould aus Stanford jetzt auf dem Kongress der American Academy of Neurology (AAN) in Seattle vorgestellt hat, wurden die Frauen über einen Zeitraum von zwölf Monaten postpartum untersucht. Lediglich bei 36 Prozent derjenigen Frauen, die ihr Baby mindestens zwei Monate ausschließlich mit Stillen ernährten, gab es einen Krankheitsschub.

Frauen, die überhaupt nicht stillten oder schon früh mit Ernährungssupplementierung der Babys begannen, hatten hingegen ein mehr als doppelt so hohes Schubrisiko: Von ihnen erlitten 87 Prozent neuerliche Schübe nach der Schwangerschaft. Dabei gaben 60 Prozent der Frauen an, die auf das Stillen verzichteten, dies zu tun, um möglichst rasch die MS-Medikation wieder aufzunehmen.

Aufgrund ihrer Beobachtung vermutete Langer-Gould, dass die später einsetzende Menstruation stillenden Müttern einen besseren Schutz bietet. Sie forderte, dass der Einfluss von Hormonen auf den MS-Verlauf in einer größeren Studie genauer untersucht werden sollte.

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