Strenge Impfregeln in Berlin werden gelockert

BERLIN (ami). Die Fachärzte in Berlin dürfen auch weiterhin Impfungen bei ihren Patienten vornehmen. Dafür hat der Vorstand der Ärztekammer Berlin mit einer Änderung der Weiterbildungsordnung die Weichen gestellt.

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Die gängige Praxis habe sich über Jahre bewährt, sagte Kammerpräsident Dr. Günther Jonitz. Ziel müsse weiter sein, die Durchimpfungsraten in der Bevölkerung zu steigern. "Dazu müssen alle Ärzte die Möglichkeit zu Schutzimpfungen haben und diese auch bei der Kassenärztlichen Vereinigung abrechnen können", so Jonitz.

Grund für die Änderung der Weiterbildungsordnung ist die neue Schutzimpfungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA). Nachdem das Gesundheitsministerium die Richtlinie nicht beanstandet hat, wies die KV Berlin vergangene Woche darauf hin, dass Fachärzte nur noch eingeschränkt impfen dürften. Bislang durften alle Fachärzte mit einer entsprechenden Fortbildung auch gegen Grippe impfen.

Nach Einschätzung der Ärztekammer erhöht der GBA-Beschluss die Hürden für Patienten, wenn sie das Kind beim Kinderarzt, sich selbst aber beim Hausarzt impfen lassen müssen. Die Kammer fürchtet, dass die Durchimpfungsraten dadurch sinken.

Bei den Ärzten hatte sich bereits Protest gegen die Neuregelung geregt. Denn viele Mediziner hatten bereits einen Grippe-Impfstoff auf Vorrat angeschafft. Beispielsweise nehmen allein die Gynäkologen in Berlin nach KV-Angaben pro Jahr 12 000 Grippeschutzimpfungen vor.

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