Studie bei Herzinsuffizienz vorzeitig gestoppt

LEXINGTON (ob). Wieder ist eine Studie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz aufgrund eines signifikanten Überlebensvorteils in der Verumgruppe vorzeitig gestoppt worden. Das Besondere: Im Fokus dieser Studie stand ausschließlich die ethnische Gruppe der schwarzen Afro-Amerikaner.

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Bisher kannte man dies von den großen Studien mit Betablockern bei Herzinsuffizienz, die aufgrund des klaren Nutzens von Bisoprolol, Carvedilol und Metoprolol vorzeitig beendet worden sind. Jetzt gab die Leiterin Dr. Anne Taylor auch den Abbruch der A-HeFT-Studie (African-American Heart Failure Trail) vor Ende der geplanten Laufzeit bekannt.

Prüfmedikation in A-HeFT war eine Fixkombination aus Isosorbiddinitrat (ISDN) und dem Vasodilatator Hydralazin. Etwa 1000 Afro-Amerikaner mit chronischer Herzinsuffizienz (NYHA-Klasse III oder IV) haben entweder dieses Präparat oder Placebo zusätzlich zur Standardtherapie erhalten. Bei einer Zwischenanalyse stellte ein unabhängiges Experten-Komitee eine signifikant höhere Sterblichkeit in der Placebo-Gruppe fest und empfahl daraufhin einstimmig den sofortigen Studienabbruch. Detaillierte Ergebnisse liegen noch nicht vor.

Überraschend ist der Ausgang dieser Studie nicht. Schon in der 1986 publizierten V-HeFT-1-Studie hatte ISDN/Hydralazin im Vergleich zu Placebo einen günstigen Effekt auf die Mortalitätsrate bei Herzinsuffizienz. In V-HeFT-2 war diese Kombination dann jedoch Enalapril unterlegen, verbesserte allerdings die Belastungskapazität stärker als der ACE-Hemmer. In beiden Studien profitierte die Subgruppe der Afro-Amerikaner in besonderem Maße von ISDN/Hydralazin.

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