Studie bestätigt Vorteil für Oxycodon/Naloxon

BERLIN (hae). Starke chronische Schmerzen sind oft nur mit potenten Analgetika in den Griff zu bekommen. Substanzen, die zusätzlich auch langfristig eine gute Verträglichkeit bieten, sind dabei eindeutig im Vorteil, unabhängig von der Vorbehandlung. Für die Fixkombination aus dem Stufe-III-Opioid Oxycodon und dem Antagonisten Naloxon wird das jetzt durch neue Studiendaten bestätigt.

Veröffentlicht:
Starke Rückenschmerzen sind hier am Modell symbolisch dargestellt.

Starke Rückenschmerzen sind hier am Modell symbolisch dargestellt.

© Foto: sebastian kaulitzki@fotolia.de

Mit dem Kombinationspräparat ist - bei äquivalenter starker Analgesie - auch langfristig die Darmfunktion und letztlich die gesamte Lebensqualität der Patienten deutlich besser als mit reinem Oxycodon, wie Professor Esther Pogatzki-Zahn aus Münster berichtet hat.

Das hat die offene Extensionsphase einer Studie ergeben, die Pogatzki-Zahn beim Schmerzkongress in Berlin vorgestellt hat. Teilgenommen hatten 463 Patienten, die wegen chronischer starker Schmerzen randomisiert und doppelblind mit Oxycodon oder Oxycodon/Naloxon (Targin®) behandelt wurden.

Bereits in der eigentlichen Studienphase über zwölf Wochen zeichneten sich für die Fixkombination schon nach kurzer Zeit klare Vorteile ab. So war die Fähigkeit zur spontanen Darmentleerung in dieser Gruppe nach zwölf Wochen praktisch normalisiert, die Häufigkeit gastrointestinaler unerwünschter Wirkungen deutlich verringert und die Schlafqualität der Patienten deutlich besser als unter Oxycodon allein. "Da Oxycodon/Naloxon die Opioid-induzierte Obstipation von Anfang an signifikant reduziert, traten auch weniger andere gastrointestinale Beschwerden auf", so die Erklärung der Expertin für diesen breiten Effekt. In der offenen Fortsetzung dieser Studie mit der Fixkombination, an der 379 Patienten teilgenommen hatten, blieben diese Vorteile hinsichtlich der Analgesie, der Darmfunktion sowie der Lebensqualität über insgesamt 52 Wochen stabil. Das Fehlen unerwarteter Nebenwirkungen bestätigte zugleich die langfristige Sicherheit der Fixkombination.

Doch selbst Patienten ohne Vorbehandlung mit Opioiden haben bei Oxycodon/Naloxon deutlich weniger Opioid-spezifische Nebenwirkungen zu erwarten. Diesen überraschenden Befund einer großen nicht-interventionellen Multicenterstudie bei fast 8000 Patienten präsentierte der Schmerztherapeut Ulf Schutter aus Hilden. Auch in der Subgruppe von 1963 Patienten, deren Vortherapie lediglich Nichtopioid-Analgetika enthalten hatte, nahm die Häufigkeit von Übelkeit, Obstipation, Bauchschmerzen und Flatulenz um etwa die Hälfte ab, so Schutter bei der von Mundipharma unterstützten Veranstaltung. Eine mögliche Erklärung hierfür sei die Hemmung einer, durch endogene Opioide ausgelösten Obstipation durch den ausschließlich peripher wirksamen Antagonisten Naloxon.

Mehr zum Thema

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

© Vink Fan / stock.adobe.com

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

7-Jahres-Daten belegen günstiges Nutzen-Risiko-Profil von Ofatumumab

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

ADHS im Erwachsenenalter

Wechseljahre und ADHS: Einfluss hormoneller Veränderungen auf Symptomatik und Diagnose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MEDICE Arzneimittel Pütter GmbH & Co. KG, Iserlohn
Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

© Dr_Microbe / stock.adobe.com

Entwicklungen in der Therapie neuromuskulärer Erkrankungen

Neue Ansätze zur Behandlung seltener Krankheitsbilder

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Große Fall-Kontroll-Studie

Demenz: Offenbar erhöhte Mortalität mit Benzodiazepintherapie

Lesetipps
Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf

Makro-Nahaufnahme eines Auges mit okulärer Rosazea.

© Audrius Merfeldas / stock.adobe.com

Schwere Komplikationen möglich

Augen-Rosazea: Erst sind’s die Lider, später auch die Hornhaut