Studie bestätigt lange Wirkung von Telmisartan

MAILAND (sko). Eine sichere Blutdrucksenkung über 24 Stunden mit nur einer Tablette am Tag - diese Anforderung erfüllt der AT1-Rezeptorblocker Telmisartan, wie jetzt die PRISMA-Studie belegt hat. Mehr noch: Im Vergleich zum ACE-Hemmer Ramipril hält Telmisartan den Blutdruck besonders in den kritischen Morgenstunden besser in Schach.

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Damit wir nach dem Aufwachen gleich fit in den Tag starten können, sorgt die innere Uhr dafür, daß unser Körper schon in den frühen Morgenstunden wieder warm läuft: Herzfrequenz, Blutdruck und der Cortison-Spiegel steigen und das Renin-Angiotensin-System wird aktiv.

Doch was eigentlich physiologisch sinnvoll ist, wird für manchen zur großen Gefahr: Das Risiko für einen Herzinfarkt ist morgens zwischen sechs und zwölf Uhr im Vergleich zum restlichen Tag um 40 Prozent, das Risiko für einen Schlaganfall um 50 Prozent erhöht. "Ohne Zweifel ist dies die Tageszeit mit dem größten Risiko für ein kardiovaskuläres Ereignis", sagte Professor William White von der University of Connecticut beim European Meeting on Hypertension in Mailand.

Dieses Zeitfenster ist in der Studie PRISMA genauer untersucht worden. PRISMA steht für Prospective, Randomized Investigation of the Safety and efficacy of Micardis versus ramipril using ABPM. Studienleiter Professor Bryan Williams von der University of Leicester stellte die Studie bei einer Veranstaltung der Unternehmen Boehringer Ingelheim und GlaxoSmithKline beim Hypertonie-Kongreß in Mailand vor.

Über 1600 Patienten erhielten entweder Telmisartan (vom Unternehmen Boehringer Ingelheim als Micardis® angeboten) oder den ACE-Hemmer Ramipril jeweils in steigender Dosierung. Nach acht und nach vierzehn Wochen wurde eine Langzeitblutdruckmessung (ABDM) vorgenommen. Primärer Endpunkt war die Senkung des ABDM in den letzten sechs Stunden des 24stündigen Einnahmeintervalls.

Sowohl nach acht Wochen Therapie mit 80 mg Telmisartan oder 5 mg Ramipril als auch nach zwölf Wochen mit 80 mg Telmisartan oder 10 mg Ramipril war der Unterschied zum Ausgangsblutdruckwert mit Telmisartan stärker als mit Ramipril. Auch bei der Auswertung über 24 Stunden schnitt der AT1-Blocker mit eine Blutdrucksenkung von 14 mmHg systolisch und 9 mmHg diastolisch im Vergleich zu 11 und 7 mmHg bei Ramipril besser ab.

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