Lungengesundheit
Tabakentwöhnung: Chiesi und Nichtraucher-DiGA in einem Boot
Eine Kooperation zwischen dem Unternehmen Chiesi und der Digitalen Gesundheitsanwendung NichtraucherHelden soll die DiGA bekannter machen und die Versorgung verbessern. Denn nur wenigen Betroffenen gelingt der dauerhafte Rauchstopp ohne gezielte Unterstützung.
Veröffentlicht:Frankfurt. Da nur wenigen Rauchern der Ausstieg aus der Abhängigkeit gelingt haben nun zwei Unternehmen eine Partnerschaft geschlossen, um Medikamente zur Rauchentwöhnung und digitale Unterstützung in Praxen zu bringen. Im Rahmen der Pressekonferenz „Tabakentwöhnung und Lungengesundheit: Von der Leitlinie zur digitalen Praxis“ in Frankfurt präsentierten das Hamburger Unternehmen Chiesi und der DiGA-Hersteller Sanero Medical wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen mit der DiGA NichtraucherHelden.
Mit ihrer Zusammenarbeit bündeln die beiden Unternehmen ihre langjährige Expertise, um Raucher besser über die digitale Tabakentwöhnung mit der DiGA NichtraucherHelden zu informieren und mehr Menschen wirksam beim Rauchstopp zu unterstützen. Die dauerhaft gelistete DiGA entspricht laut Unternehmensangaben den Empfehlungen der S3-Leitlinie zur Tabakentwöhnung. Sie nutzt einen verhaltenstherapeutischen Ansatz, der die Nutzer umfassend auf ihren Rauchausstieg vorbereitet und sie während und auch danach begleitet.
Rauchfrei zu sein macht großen Unterschied
„Rauchstopp ist keine Frage des Willens, sondern eine komplexe Herausforderung, die biologische, psychische und soziale Faktoren einschließt,“ erklärte Dr. Justus de Zeeuw, Facharzt für Pneumologie und Referent der Veranstaltung. „Gerade bei Asthma und COPD ist der Rauchstopp für den Krankheitsverlauf entscheidend. Rauchen verschlechtert die Asthmakontrolle, beschleunigt den Lungenfunktionsverlust und macht Therapien weniger wirksam“, erläutert de Zeeuw. Rauchfrei zu sein mache einen großen Unterschied.
In Deutschland gehen 80 bis 90 Prozent der COPD-Fälle direkt auf das Rauchen zurück, hieß es in Frankfurt. Trotzdem gelinge nur wenigen Betroffenen (etwa drei Prozent) der dauerhafte Rauchstopp ohne gezielte Unterstützung. Mit Hilfe der DiGA gelinge es laut Studie 30 Prozent, mit dem Rauchen aufzuhören.
Mit dem aktuellen GBA-Beschluss zur Tabakentwöhnung können Ärztinnen und Ärzte zudem neben dem Verschreiben einer DiGA, auch Medikamente mit den Wirkstoffen Vareniclin und Nicotin auf Kasse zur Unterstützung der Tabakentwöhnung verschreiben.
„Unsere App NichtraucherHelden bietet Patient*innen eine niedrigschwellige, effektive und wissenschaftlich validierte Möglichkeit, den Weg in ein rauchfreies Leben zu finden,“ so Andy Bosch, Geschäftsführer von Sanero Medical.
Quelle: Pressekonferenz: Tabakentwöhnung und Lungengesundheit: Von der Leitlinie zur digitalen Praxis. 3.9.25, Frankfurt: Firma Chiesi GmbH. Bericht: Kerstin Mitternacht, Neu-Isenburg