Studien sprechen für die Sicherheit von Celecoxib

BERLIN (gvg). Aus den Studien, die bisher mit Coxiben gemacht wurden, läßt sich keine generelle Erhöhung des kardiovaskulären Risikos durch diese Substanzen ableiten. Diese Ansicht hat Privatdozent Michael Überall aus Nürnberg beim Deutschen Orthopädenkongreß vertreten.

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"Eine Erhöhung der kardiovaskulären Ereignisrate, wie sie für die Behandlung mit relativ hohen Dosierungen Rofecoxib nachgewiesen ist, wurde bei anderen Coxiben nicht beobachtet", so Überall auf einer von Pfizer unterstützten Veranstaltung.

So hat der US-Amerikaner Daniel Solomon von der Harvard Medical School in Boston in einer Fall-Kontroll-Studie die Medikations- und Krankheitsgeschichten von über 54 000 Patienten aus zwei US-Bundesstaaten untersucht. Ziel war, herauszufinden, ob bei einer Coxib-Behandlung im Vergleich zur Anwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika und zu Placebo das Risiko für die Entwicklung eines Myokardinfarkts erhöht ist (Circulation 109, 2004, 268).

Danach war bei den Patienten, die mit Celecoxib (Celebrex®) behandelt waren, im Vergleich zu denen, die kein NSAR oder Naproxen einnahmen, die Infarktrate etwa um etwa fünf Prozent geringer, ein statistisch nicht signifikanter Unterschied.

In dieselbe Richtung gehe auch die ISPE-Studie, in der die Daten von über sechs Millionen Versicherten der kalifornischen Managed Care-Organisation Kaiser Permanente ausgewertet wurden. "Auch hier war die Rate eines Myokardinfarkts oder plötzlichen Herztods bei einer Behandlung mit Celecoxib nicht erhöht", sagte Überall in Berlin.

Überall wies ferner darauf hin, daß seit August mit der TARGET-Studie erstmals eine große Endpunktstudie vorliege, in der eine Coxib-Therapie, in diesem Fall mit Lumiracoxib, gezielt hinsichtlich des Auftretens kardiovaskulärer Ereignisse evaluiert wurde. "Auch hier zeigte sich kein erhöhtes Risiko. All diese Studien belegen, daß wir nicht von einem Klasseneffekt sprechen können", so Überall in Berlin.

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