Substanz aus Soja lässt Ratten mit MS wieder laufen

PHILADELPHIA (ple). Ein aus Sojabohnen gewonnener Extrakt unterdrückt im Tiermodell für Multiple Sklerose (MS) erfolgreich die entzündlichen Reaktionen. Der oral verabreichte Extrakt enthält große Mengen des Bowman-Birk-Protease-Hemmers. Dessen antientzündliche und antikarzinogene Effekte sind bereits auch klinisch belegt.

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Der Protease-Hemmer unterdrückt die Aktivierung von solchen T-Lymphozyten, die das Myelin-basische Protein attackieren und dadurch auch bei MS-Patienten das Myelin um die Nervenfortsätze zerstören. US-Forscher um Dr. Bruno Gran von der Thomas-Jefferson-Universität in Philadelphia testeten den Soja-Extrakt in einem Rattenmodell für MS (Multiple Sclerosis 12, 2006, 688). Nach der mehr als zweiwöchigen Behandlung mit dem Extrakt konnten zuvor laufunfähige Ratten wieder laufen, Tiere, die mit Placebo behandelt wurden, dagegen nicht.

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass der Hemmstoff auch bei MS-Patienten antientzündliche Effekte hat, zumal er die undichte Blut-Hirn-Schranke überqueren kann.

In ersten klinischen Studien mit der Substanz, etwa bei Patienten mit benigner Prostata-Hyperplasie oder oraler Leukoplakie, seien keine unerwünschten Wirkungen aufgetreten.

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