TNF-alpha-Blocker lindert Psoriasis rasch

DRESDEN (grue). Der TNF-alpha-Blocker Etanercept wirkt gut bei mittelschwerer und schwerer Schuppenflechte. Er ist aber auch eine Option bei Nagelpsoriasis und Psoriasis-Arthritis.

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Etanercept (Enbrel®) ist ein gentechnisch hergestelltes Fusionsprotein, das die biologische Aktivität des Tumornekrosefaktors (TNF)-alpha hemmt. Patienten mit mittelschwerer und schwerer Plaque-Psoriasis, für die andere systemische Therapien nicht in Frage kommen, bietet Etanercept eine gute Chance auf Besserung. Das sagte Professor Kristian Reich von der Universität Göttingen auf einer Veranstaltung des Unternehmens Wyeth beim Dermatologen-Kongreß in Dresden.

"Etwa die Hälfte von ihnen erreicht damit nach drei Monaten eine mindestens 75prozentige Linderung der Hautsymptome". Damit sei eine deutliche und zeitnahe Verringerung der Krankheitslast verbunden, worauf die Patienten meist seit Jahren vergeblich gewartet hätten.

Einer Umfrage zufolge finden die Hälfte der Psoriasis-Patienten konventionelle Therapien unbefriedigend, jeder fünfte mag gar nichts mehr ausprobieren. Ein Drittel der Patienten frage innerhalb von zwei Jahren mehr als drei Hautärzte um Rat, so Reich. Er könne den Frust der Patienten nachvollziehen, da die konventionellen Therapien bei schwerer Erkrankung wenig wirksam, verträglich und praktikabel seien.

"Die neuen Biologics wie Etanercept sind deshalb für viele Patienten eine willkommene Alternative, zumal die Studiendaten zu Wirksamkeit und Sicherheit überzeugen". Von der Therapie mit dem TNF-alpha-Blocker profitierten auch Patienten mit schweren Hautveränderungen, mit Psoriasis-Arthritis und mit Nagelpsoriasis, sagte Reich.

Das Präparat wird bis zu sechs Monate lang zweimal wöchentlich subkutan appliziert. Aus anderen Anwendungsgebieten wie der rheumatoiden Arthritis gibt es bereits Daten, die dem Medikament auch in der Langzeitanwendung eine gute Verträglichkeit bescheinigen. Ob auch Psoriasis-Patienten von einer Dauerbehandlung profitieren oder eher eine Intervall- oder Step-down-Therapie brauchen, wird noch diskutiert.

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