Bericht zum Welt-AIDS-Tag

Tausende in Europa wissen nichts von HIV-Infektion

In Europa haben im vergangenen Jahr mehr als 29.000 Menschen die Diagnose HIV bekommen. Das ist weniger als zuvor, für viele kommt die Diagnose aber zu spät.

Veröffentlicht:
Unwissend infiziert: Tausende Menschen in Europa wissen nicht, dass sie den HI-Virus in sich tragen.

Unwissend infiziert: Tausende Menschen in Europa wissen nicht, dass sie den HI-Virus in sich tragen.

© jarun011 / Fotolia

STOCKHOLM/KOPENHAGEN. Mit 29.000 ist die Zahl der neu entdeckten Infektionen nach Angaben von Gesundheitsorganisationen in den Ländern der EU und des europäischen Wirtschaftsraums leicht rückläufig. Zugleich aber wüssten Tausende noch nichts von ihrer Erkrankung, da sie oft erst nach Jahren entdeckt werde, teilte das Europäische Zentrum für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC) und die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Dienstag mit.

Lesen Sie auch:

Zum Welt-AIDS-Tag am 1.Dezember lesen Sie in der Printausgabe der "Ärzte Zeitung" ein 12-seitiges Dossier mit dem aktuellen Stand aus Forschung und Therapie.

Etwa jede zweite Diagnose werde erst in einem späten Stadium gestellt. Dadurch hätten Patienten weitaus schlechtere Aussichten und das Risiko einer Ansteckung steige, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. "Im Schnitt dauert es drei Jahre von der Infektion bis zur Diagnose – was viel zu lang ist."

Im Großraum Europa, zu dem die WHO neben den EU-Staaten auch Länder wie Russland, Kasachstan und Usbekistan zählt, gab es dem Report zufolge 2016 sogar 160.000 neue HIV-Diagnosen. Damit sei die Region die weltweit einzige mit steigenden Infektionszahlen. Die höchste Infektionsrate wurde mit 33,7 HIV-Diagnosen pro 100.000 Einwohnern in der Ukraine gemessen. Unter den EU-Ländern liegt Lettland mit 18,5 Diagnosen pro 100 000 Einwohnern vorn.

In Deutschland steckten sich nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) im vergangenen Jahr etwas mehr als 3000 Menschen an. Geschätzte 12.700 der 88.400 Menschen mit HIV hierzulande wüssten nicht, dass sie infiziert seien. 460 Menschen starben nach RKI-Daten vergangenes Jahr mit oder an HIV. (dpa)

Jetzt abonnieren
Mehr zum Thema

Unternehmen im Fokus

HIV-Versorgung: Vertrauen in unruhigen Zeiten

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried

STI-Prävention

Sexuell aktive Patienten: „Kriege ich eine Doxy-PEP?“

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Änderungen ab Juli

Neue Zuzahlungsbeträge für Heilmittel in der Arztpraxis

Lesetipps
Smartwatch mit einem Herz auf dem Bildschirm

© KN Studio / stock.adobe.com

Pro & Contra

Vorhofflimmern: Sollten alle über 65 Jahre eine Smartwatch tragen?

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick