Teriparatid baut den Knochen nach erfolgloser Ersttherapie auf

LEIPZIG (djb). Frauen mit Osteoporose nach der Menopause, die auf eine antiresorptive Behandlung nicht oder nicht mehr ausreichend ansprechen, können mit Erfolg auf eine osteoanabole Therapie mit dem Parathormonfragment Teriparatid umgestellt werden.

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Teriparatid wirkt auch dann gut knochenaufbauend, wenn Patientinnen mit Osteoporose zuvor längere Zeit ein Antiresorptivum eingenommen haben. Darauf wies Privatdozent Dr. Stephan Scharla aus Bad Reichenhall bei einem von Lilly unterstützten Symposium beim Osteologie-Kongreß in Leipzig hin. Die Therapie mit dem Parathormonfragment sei also besonders für solche Patientinnen eine neue Therapiehoffnung.

In einer Studie wurden 61 Frauen mit Osteoporose mindestens 18 Monate lang zunächst antiresorptiv mit dem selektiven Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen (vom Unternehmen als Evista® angeboten) oder mit dem Bisphosphonat Alendronat behandelt. Nach der Umstellung aller Patientinnen auf das Teriparatid (Forsteo®), 20 µg einmal täglich s.c., wurden die Knochenmineraldichte und Knochenumbaumarker über 18 Monate kontrolliert.

Wie erwartet, wurden bei den mit Alendronat behandelten Patientinnen zunächst niedrigere Knochenumbaumarker gemessen als nach Raloxifen-Therapie, da Bisphosphonate den Knochenstoffwechsel stärker supprimieren. Unter der anschließenden Teriparatid-Therapie stiegen sowohl die Marker der Knochenresorption als auch die der Knocheneubildung in beiden Gruppen nach einem, drei und sechs Monaten um das Zwei- bis Fünffache an.

Allerdings: Im Vergleich zur Ersttherapie mit Alendronat kam es bei den mit Raloxifen Behandelten zu einem signifikant höheren Anstieg der Knochenneubildungsmarker nach sechs und zu einem größeren Zuwachs an Knochendichte an der LWS nach 18 Monaten (10,2 versus 4,1 Prozent). Nach einer Langzeittherapie mit Alendronat komme die osteoanabole Wirkung von Teriparatid offenbar erst leicht verzögert in Schwung, sagte Scharla.

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