Teriparatid stabilisiert Knochen bei Osteoporose

KÖLN (djb). Die knochenaufbauend wirkende Therapie mit dem Parathormon-Fragment Teriparatid erhöht bei Frauen mit Osteoporose nach der Menopause Anzahl und Volumen der Trabekel sowie deren Vernetzung in den Wirbelkörpern. Diese Verbesserung der Knochenstabilität äußert sich klinisch in einem Schutz vor Frakturen.

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Teriparatid wird jetzt in der neuen DVO-Leitlinie zu Osteoporose als ein Medikament der ersten Wahl zur Behandlung von Frauen in der Postmenopause mit manifester Osteoporose empfohlen. Der durch das Mittel bewirkte Knochenaufbau könne jetzt mit virtuellen Wirbelkörperbiopsien sichtbar gemacht werden, wie Professor Claus-C. Glüer aus Kiel beim Osteologie-Kongreß in Köln berichtet hat.

Mit der hochauflösenden Computertomographie (HRCT) entstehen dreidimensionale Bilder, auf denen sich Änderungen von Struktur und Materialeigenschaften des Knochens im Therapieverlauf ohne tatsächliche Biopsien nachweisen lassen.

Das Verfahren wurde bei 65 Patientinnen in einer Studie angewandt. Die Frauen erhielten täglich 20 µg Teriparatid subkutan und wurden vor Therapiebeginn sowie nach sechs und zwölf Monaten mit HRCT am 12. Brustwirbelkörper untersucht. Das hat Glüer bei einem Satellitensymposium des Unternehmens Lilly berichtet.

Bei der Auswertung stellte sich heraus, daß nach sechs Monaten das Volumen der Knochentrabekel im Vergleich zum Ausgangswert um 20 Prozent und nach zwölf Monaten um knapp 32 Prozent zugenommen hatte. Die Zahl der Trabekel war dem HRCT-Bild zufolge um nahezu 13 und 18 Prozent gestiegen, und der Vernetzungsgrad der Trabekel hatte ebenfalls zugenommen. Während der Therapie wurde neue Knochensubstanz gebildet und die Mikroarchitektur neu aufgebaut, so Glüer.

Auch klinische Studien bestätigen, daß Teriparatid (Forsteo®) Frauen nach den Wechseljahren mit fortgeschrittener Osteoporose schützt. Untersucht wurden etwa Patientinnen, die bereits mehr als zwei Brüche der Wirbelkörper erlitten hatten.

In der Verumgruppe traten weitere schmerzhafte mittelschwere und schwere vertebrale Frakturen um 90 Prozent seltener auf als in der Placebogruppe. Auch das Risiko von extravertebralen Frakturen war nach einer mittleren Behandlungsdauer von 19 Monaten um 53 Prozent geringer.

Die neue DVO-Leitlinie zu Osteoporose kann demnächst im Internet eingesehen werden. und zwar unter der Adresse www.lutherhaus.de/dvo-leitlinien.

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