Therapie in der Druckkammer - eine neue Option bei Migräne

KASSEL (gwa). Eine Sauerstoff-Überdrucktherapie ist offenbar eine effektive neue Therapie-Option für Migräne-Patienten. Das legen erste, noch nicht veröffentlichte Resultate einer Studie der Druckkammerzentren in Kassel, Dresden und Leipzig nahe.

Veröffentlicht:

Für die Studie führten 300 Patienten, die mindestens drei Migräne-Attacken pro Monat hatten, zunächst für drei Monate Schmerztagebücher zu Häufigkeit und Intensität der Attacken, wie Dr. Ralf Busch vom Druckkammerzentrum Kassel der "Ärzte Zeitung" berichtet.

Dann gingen die Patienten an zehn Tagen innerhalb von zwei Wochen für jeweils eine Stunde in die Druckkammern und atmeten bei 2 bar reinen Sauerstoff ein. 2 bar entspricht dem Druck in einer Wassertiefe von zehn Metern. Die Schmerztagebücher wurden bis drei Monate nach Therapie-Ende weitergeführt.

"Bei bis zu 80 Patienten wirkte die Therapie. Bei ihnen nahmen Häufigkeit und Intensität der Attacken um mindestens 50 Prozent ab. Viele waren drei Monate beschwerdefrei. Besonders gut sprachen jüngere Patienten an, die weniger als fünf Jahre Migräne hatten", so Busch.

Erstaunlich sei, daß die Therapie offenbar anhaltend über drei Monate hinaus wirke. Für Busch kommt sie etwa dann infrage, wenn Migränemittel nicht wirken oder nicht vertragen werden. Die Therapie muß bislang von den Patienten selbst bezahlt werden. Der Aufenthalt in den Druckkammern wurde gut vertragen. 1,5 Prozent der Patienten berichteten über vorübergehende Störungen des Druckausgleichs in den Ohren, etwa bei gleichzeitiger Erkältung.

Das Druckkammerzentrum Kassel hat die Tel.Nr.: 05 61 / 93 24 700. Weitere Adressen von Druckkammerzentren gibt es im Internet unter der Adresse: www.vdd-hbo.de/hbo-zentren.htm

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Wirkstoffklasse

Migräne: Weniger Symptome vor der Attacke bei Ubrogepant-Einnahme

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Was tun, wenn ein Patient Typ-1- und Typ-2-Diabetes hat? Die aktualisierte S3-Leitlinie gibt Antworten. (Symbolbild)

© Halfpoint / stock.adobe.com

Breiter gefasste Therapieziele

Aktualisierte Leitlinie zu Typ-1-Diabetes: Lebensqualität rückt nach vorne

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung