Therapie mit einem Sartan punktet beim Schutz der Nieren

MÜNCHEN (sto/Rö). Bei Hypertonikern mit diabetischer Nephropathie sollte ein systolischer Blutdruck unter 134 mmHg unbedingt erreicht werden. Mit Telmisartan kann über die Blutdruck-Senkung hinaus auch noch eine stärkere Reduzierung der Albuminausscheidung und damit ein zusätzlicher nephroprotektiver Effekt erreicht werden.

Veröffentlicht:

Das hat der Nephrologe Professor Roland Schmieder von der Universität Erlangen-Nürnberg berichtet. Die Schädigung der Nieren ist bei Hypertonikern ein weiterer Hinweis auf eine fortschreitende kardiovaskuläre Erkrankung. Eine Reduzierung der Proteinurie sei auch mit einer Reduktion kardialer Ereignisse assoziiert, berichtete Schmieder beim 38. Kongress der Gesellschaft für Nephrologie in München.

In der Amadeo*-Studie wurden 860 Hypertoniker mit Typ-2-Diabetes randomisiert mit der jeweils höchstzulässigen Dosis von 80 mg Telmisartan oder 100 mg Losartan behandelt. Verglichen wurde das Fortschreiten einer bestehenden Proteinurie als Folge einer diabetischen Nephropathie.

Nach einjähriger Behandlung hatte die Therapie mit Telmisartan im Vergleich zu Losartan das Ausmaß der Proteinurie in einem signifikant höheren Ausmaß reduziert. Während der Therapie mit Telmisartan sank die Proteinurie im Schnitt um 29 Prozent, im Vergleich zu einer Reduktion um 20 Prozent, die durch die Behandlung mit Losartan erreicht wurde, berichtete Schmieder bei einem Satellitensymposium des Unternehmens Boehringer Ingelheim. Das Unternehmen hat Telmisartan als Micardis® im Programm.

Bei der Blutdrucksenkung oder der Zahl der unerwünschten Ereignisse habe es zwischen den beiden Be-handlungsgruppen keinen signifikanten Unterschied gegeben.

Der Einfluss einer Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems auf die Endothelfunktion im renalen Gefäßsystem bereits im frühen Stadium einer Nierenerkrankung wurde in der randomisierten Trendy**-Studie untersucht. Verglichen wurden in dieser Therapiestudie die Effekte einer Behandlung mit Telmisartan oder Ramipril bei 96 Patienten mit Hypertonie, die zusätzlich noch einen Typ-2 -Diabetes hatten.

Nach einer Behandlungszeit von neun Wochen wurde bei den Patienten entweder keine oder nur eine geringe Albuminausscheidung im Urin gefunden, berichtete Schmieder. Die Studienteilnehmer hatten eine Kreatin-Clearance von mindestens 80 ml/min.

Die Ergebnisse der Trendy-Studie sind damit ein weiterer Beleg für die renoprotektiven Effekte von Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Systems. Von diesen renoprotektiven Effekten der RAS-Hemmstoffe, profitieren damit offenbar auch hypertensive Diabetiker mit beginnender Nierenfunktionsstörung. Auch in der Langzeitstudie DETAIL*** hatte sich bereits gezeigt, dass ein AT-II-Blocker und ACE-Hemmer in frühen Stadien der diabetischen Nephropathie den Abfall der glomerulären Filtrationsrate bremsen kann.

*A comparison of telMisartan versus losArtan in hypertensive type 2 DiabEtic patients with Overt nephropathy **Telmisartan versus Ramipril in Renal Endothelial Dysfunction ***Diabetics Exposed to Telmisartan and Enalapril.

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Das könnte Sie auch interessieren
PAP senkt Mortalität signifikant

© ResMed

Lancet: Neue Meta-Analyse

PAP senkt Mortalität signifikant

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

© ResMed

PAP scheitert oft

Wie UKPS den Weg zurück in die Therapie öffnet

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Schlafstörungen als Warnsignal

© shapecharge | iStock

Früherkennung Demenz

Schlafstörungen als Warnsignal

Anzeige | ResMed Germany Inc.
Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

© DG FotoStock / shutterstock

Update

Neue Podcast-Folgen

Grippeschutz in der Praxis – Jetzt reinhören!

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Herz mit aufgemalter Spritze neben Arm

© Ratana21 / shutterstock

Studie im Fokus

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Prävention durch Influenzaimpfung?

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Junge Frau spricht mit einer Freundin im Bus

© skynesher | E+ | Geytty Images

Update

Impflücken bei Chronikern

Chronisch krank? Grippeimpfung kann Leben retten

Anzeige | Viatris-Gruppe Deutschland
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Lungensurfactant

Warum Seufzen der Atmung gut tut

Lesetipps
Der Rücken eines Mannes mit Gürtelrose zeigt Vesikel.

© Chinamon / stock.adobe.com

Alter für Indikationsimpfung herabgesetzt

STIKO ändert Empfehlung zur Herpes zoster-Impfung

Mammografie-Screening bei einer Patientin

© pixelfit / Getty Images / iStock

Prävention

Mammografie-Screening: Das sind Hindernisse und Motivatoren