Pankreas-Ca

Therapiekonzept basierend auf epigenetischen Mechanismen

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Forscher am Klinikum rechts der Isar der Technischen Uni München (TUM) haben in Kollaboration mit der Stanford Universität einen konzeptionell neuen Therapieansatz für das Pankreas-Ca untersucht, der epigenetische Mechanismen einbezieht, teilt die TUM mit. Er zeigte Wirkung gegen Pankreaskrebs sowie Lungenkarzinome im tierexperimentellen Ansatz (Nat Med 2015; online 21. September)

In der Studie untersuchten die Wissenschaftler das Protein BRD4. Es reguliert den Histon-Code von Zellen, der festlegt, welche Bereiche der DNA abgelesen werden. Zunächst konnten die Forscher feststellen, dass BRD4 im Pankreaskarzinom hochreguliert wird, heißt es in der Mitteilung der TUM.

Untersuchung von Tumoren

Anschließend testete das Team, ob eine gegen BRD4 gerichtete Therapie mit dem Wirkstoff JQ1 einen therapeutischen Effekt haben kann. Die Forscher verwendeten hierbei sowohl Zellkulturstudien als auch verschiedene tierexperimentelle Modellsysteme. Hierfür wurden Tumoren unter anderem mit Bildgebungssystemen nicht-invasiv untersucht. Obwohl die Therapie einen Effekt auf das Größenwachstum der Tumore hatte, war kein deutlicher Überlebenseffekt nachweisbar.

In einem zweiten Schritt untersuchten die Forscher, ob die gegen BRD4 gerichtete Therapie mit einer Chemo- oder weiteren zielgerichteten Therapien effektiver kombiniert werden kann. Die Forscher setzten hierfür "drug screens" ein. Die Kombination von JQ1 mit einem weiteren epigenetischen Therapieprinzip - der Verhinderung der Histondeacetylierung durch HDAC-Inhibitoren - verursachte eine Steigerung der Apoptose von Tumorzellen.

Wurden beide Substanzklassen nun kombiniert, zeigten sich eine verbesserte Wirksamkeit und ein deutlicher Überlebensvorteil.Da das Pankreaskarzinom fast immer durch eine Mutation im RAS Gen bedingt ist, gegen das bisher keine zielgerichtete Therapie vorhanden ist, stellte sich das Team die Frage, ob diese Therapiekombination auch bei anderen durch das RAS-Gen angetriebenen Tumorarten wirksam sein könnte, heißt es in der Mitteilung. Hier zeigte sich eine Aktivität auch gegen RAS-bedingte Lungenkarzinome. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blase, Niere, Prostata

Konsum von Cannabis erhöht Risiko für urologischen Krebs

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!