Thromboseprophylaxe zuhause brauchen noch mehr Patienten

MÜNCHEN (wst). Immer mehr Patienten mit hohem Thromboserisiko werden ambulant behandelt. Außerdem werden solche Patienten immer früher aus der Klinik nach Hause entlassen. Jedoch erhielten internistische Patienten, die ambulant behandelt werden, bei gleichem Thromboserisiko weitaus seltener als stationär aufgenommene Patienten eine medikamentöse Thromboseprophylaxe, beklagte Professor Sylvia Haas. Hier sei ein Umdenken erforderlich.

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Die Kollegin von der TU München stützte ihre Kritik auf aktuelle Ergebnisse der von ihr geleiteten nationalen prospektiven Registerstudie STATUS. Obwohl die Risikoprofile in puncto Venenthrombose bei den ambulant und stationär versorgten Studienteilnehmern mit internistischen Akuterkrankungen in etwa gleich waren, wurden im ambulanten Bereich erheblich seltener Antithrombotika verordnet.

Der Anteil von Patienten über 80 Jahre war unter den 360 ambulant behandelten Patienten mit 42 Prozent sogar fast doppelt so hoch wie bei den 430 stationär versorgten (23 Prozent), hat Haas auf einer Veranstaltung von Sanofi-Aventis in München berichtet.

Von den Klinikpatienten erhielten mehr als 65 Prozent eine Thromboseprophylaxe, vor allem mit niedermolekularen Heparinen wie Enoxaparin (Clexane®). Von den ambulant behandelten Patienten bekamen jedoch weniger als fünf Prozent eine solche Prophylaxe.

Ausgewertet worden waren die Daten von überwiegend alten Patienten aus 40 Hausarztpraxen und 45 Krankenhäusern, die wegen einer schweren internistischen Akuterkrankung zu einer Bettruhe für mindestens drei Tage angehalten waren. Dazu gehörten schwere Infektionen, Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems, eine dekompensierte Herzinsuffizienz oder eine akut dekompensierte COPD.

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