Tinzaparin hat sich bei Venenthrombosen bewährt

HAMBURG (aw). Niedermolekulare Heparine (NMH) sind als Antikoagulantien zur perioperativen Thromboembolie-Prophylaxe mittlerweile voll etabliert. Das NMH Tinzaparin hat sich zudem bei der Therapie von Patienten mit akuter venöser Thromboembolie bewährt.

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In einer klinischen Studie wurde bei 432 Patienten mit symptomatischer tiefer Beinvenenthrombose die Wirksamkeit von Tinzaparin (innohep®) mit der von unfraktioniertem Heparin (UFH) verglichen, wie Professor Stavros Konstantinides aus Göttingen berichtet hat. Nach einmal täglicher subkutaner Injektion von Tinzaparin (175 Anti-Xa IE/kg) seien bei 2,8 Prozent der Patienten Rezidive venöser Thrombosen oder Lungenembolien aufgetreten, bei Dauerinfusion von UFH jedoch bei 6,8 Prozent.

Auch das Risiko für schwerwiegende hämorrhagische Komplikationen sei mit dem NMH im Vergleich geringer, so Konstantinides bei einer Veranstaltung des Unternehmens Leo Pharma bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung in Hamburg.

Eine weitere Studie belege, daß sich mit Tinzaparin im Vergleich zu UFH die Behandlung von Patienten mit Lungenembolie in der Akutphase erheblich vereinfachen läßt, ohne daß die Wirksamkeit darunter leidet oder sich die Komplikationsrate erhöht.

Ein besonderer Vorteil des niedermolekularen Heparins scheint zu sein, daß das Nutzen-Risiko-Verhältnis auch bei älteren Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion günstig ist. Ähnliches gilt für stark übergewichtige Patienten. "Bei gewichtsadaptierter Dosierung erwies sich Tinzaparin als effektiv und risikoarm", so Konstantinides.

Zukünftig bleibe aber zu prüfen, ob niedermolekulare Heparine auch bei massiver Lungenembolie in Kombination mit thrombolytischen Substanzen verwendet werden können.

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