Ebola

UN warnen vor dem Verzehr von Wildtieren

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CONAKRY/ROM. Angesichts der schweren Ebola-Epidemie in Westafrika haben die Vereinten Nationen die Menschen in der Region dringend vor dem Verzehr von Wildtieren wie Fledermäusen gewarnt.

"Die Menschen in den Dörfern müssen darüber informiert werden, dass sie keine tot gefundenen Tiere berühren oder gar verzehren dürfen", erklärte der Veterinärexperte Juan Lubroth von der UN-Ernährungsorganisation FAO.

Auch Tiere, die krank wirkten oder sich eigenartig verhielten, sollten nicht gejagt werden. Besonders gefährlich sei das Schlachten der Tiere, da das Virus unter anderem durch den Kontakt mit Blut übertragen werden könne. Die Ebola-Epidemie ist wahrscheinlich von Tieren auf Menschen übergegangen. (dpa)

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Dr. Horst Grünwoldt 10.09.201420:59 Uhr

FAO-"Seuchen"-Warnung

Die Welt-Ernährungs-Behörde warnt aus dem schönen Rom die Afrikaner wegen der humanen Infektionskrankheit "Ebola" vor dem Verzehr von Fleisch der freilebenden Fauna. Dies, obwohl bisher nur Vermutungen -aber keine Beweise- über Wildtiere als Infektionsquelle für die hämorrhagische Ebola-Krankheit vorliegen.
Die Warnung ist aber höchstwahrscheinlich nicht durchzuführen im aktuellen "Seuchenkampf". Die Eiweißlücke (Fleisch und Milch) bei landwirtschaftlichen Nutztieren ist in den subsaharischen Ländern nämlich so groß, daß sie nur über die Jagd von herrenlosen Tieren und deren Verzehr einigermaßen gedeckt werden kann.
Entgegen der ideologischen Behauptung von "Dritte-Welt-Experten", wonach der Export von gefrosteten Fleischteilen aus europäischen Überschüssen, die afrikanischen Erzeuger-Märkte angeblich "kaputt macht", so ist vielmehr erwiesen, daß diese auf dem normalen Handelswege bei allen Beteiligten (Händler wie Verbraucher) höchst willkommen sind.
Sie helfen die Fleischlücke auf dem Markt zu schließen und sind gleichzeitig eine sinnvolle Maßnahme für den Artenschutz. So kann vielleicht sogar manche freilebende Tierart vor der Ausrottung bewahrt werden, wenn über die Naturschutz-Organisationen hinreichende Aufklärung über deren ökologischen Wert und Nutzen im Einzelnen betrieben wird.
Das Fleisch der verschiedenen Beutetiere (bushmeat) wird bekanntlich niemals roh verzehrt, sondern gründlich verkocht, gebraten oder fritiert. Insofern sichert dies im Bedarfsfalle eine hygienisch unbedenkliche Garung.
Lediglich bezüglich der Schlachtung und Zerlegung von warmblütigen Wirbeltieren sollten die FAO und die WHO elementare Hygiene- Empfehlungen geben.
Dr. med. vet. Horst Grünwoldt, Rostock

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