Herz-Kreislauf-Risiko

USA wollen künstliche Transfette verbieten

Künstliche Transfette könnten schon bald aus den Lebensmitteln in den USA verschwinden. Sie gelten als ein Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die US-Gesundheitsbehörden leiteten jetzt einen entscheidenden Schritt zum Schutz der Verbraucher ein.

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WASHINGTON. Die US-Gesundheitsbehörden wollen ein landesweites Verbot von künstlichen Transfetten auf den Weg bringen. Die Substanzen gelten als schädlich fürs Herz. Sie könnten "im Allgemeinen nicht als sicher eingestuft werden", teilte die Behörde für Lebensmittelaufsicht FDA (Food and Drug Administration) mit.

Diese Einschätzung sei ein wichtiger Schritt, um die Bürger vor den möglichen Gefahren von Transfetten zu schützen, sagte FDA-Chefin Margaret Hamburg am Donnerstag.

Trans-Fettsäuren - häufig nur Transfette genannt - sind ungesättigte Fettsäuren. Sie entstehen unter anderem bei der industriellen Härtung von Ölen zur Herstellung von Margarine, Back- und Streichfetten, aber auch beim Erhitzen und Braten von Ölen.

Viele Lebensmittel wie Backwaren, Fast-Food-Produkte, frittierte Speisen und Brotaufstriche können künstliche Transfette enthalten. Sie sind preiswerter als andere Fettarten und länger haltbar.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, nicht mehr als ein Prozent der Nahrungsenergie in Form von Transfettsäuren aufzunehmen. Dies gelinge etwa 90 Prozent der Bevölkerung in Deutschland, sagte Pressesprecherin Antje Gahl auf Anfrage in Bonn.

Transfette kämen beispielsweise in Pommes, einigen Backwaren und teilweise auch in Fertigprodukten vor. Margarine sei dagegen in Deutschland keine Hauptquelle mehr; hier hätten die Lebensmittelkonzerne reagiert und die Herstellung verändert.

Die US-Behörde nannte wissenschaftliche Erkenntnisse als Begründung für ihre vorläufige Einschätzung. Der Verzehr dieser Substanzen erhöht den Anteil an LDL-Cholesterin im Blut.

Der Konsum von Transfetten sei zwar in den vergangenen zwei Jahrzehnten in den USA gesunken, so die FDA, doch: "Der derzeitige Verzehr bleibt ein bedeutendes Problem für die öffentliche Gesundheit."

Industrievertreter und Konsumenten können nun 60 Tage lang ihre Meinung abgeben. Die Behörde prüft, wie rasch Lebensmittelhersteller Transfette aus ihren Produkten entfernen können.

Einzelne US-Staaten wie etwa Kalifornien und Städte wie New York haben künstliche Transfette bereits verboten. Seit 2006 muss in den USA der Anteil an Transfetten in Lebensmitten auf der Verpackung ausgewiesen werden. (dpa)

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