BfR bewertet Antitranspirantien neu

Über die Haut wird weniger Aluminium aufgenommen als gedacht

Antitranspirantien tragen offenbar weniger zur Aluminiumbelastung des Körpers bei als bisher angenommen. Neue Studien veranlassten das BfR zu einer Neubewertung.

Veröffentlicht:
Antitranspirantien tragen aktuellen Studiendaten zufolge nicht wesentlich zur Aluminiumbelastung des Körpers bei.

Antitranspirantien tragen aktuellen Studiendaten zufolge nicht wesentlich zur Aluminiumbelastung des Körpers bei.

© Stockbyte / Photos.com plus

Berlin. In Antitranspirantien werden bekanntlich Aluminiumsalze eingesetzt, um den Schweißfluss zu blockieren und die Geruchsbildung zu hemmen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte 2014 eine gesundheitliche Risikobewertung zu aluminiumhaltigen Antitranspirantien erstellt. Die Datenlage sei zu diesem Zeitpunkt widersprüchlich gewesen, teilt das BfR mit. Das Institut habe daher auf den Forschungsbedarf zum Thema aufmerksam gemacht.

Jetzt lägen zwei neue Humanstudien vor, die eine Neubewertung von Aluminium in Antitranspirantien erforderlich machten, heißt es in der Mitteilung. „Durch die Haut wird signifikant weniger Aluminium aufgenommen als auf bislang vorliegender, limitierter Datenbasis berechnet“, wird BfR-Präsident Professor Andreas Hensel in der Mitteilung zitiert.

Studien messen Aluminiumkonzentration

Inzwischen liegen drei Humanstudien zum Thema vor. Alle drei Studien basieren auf der Messung der Aluminiumkonzentration im Blut und/oder Urin. Die wissenschaftliche Aussage sowie wissenschaftliche Relevanz der drei Studien unterscheide sich erheblich, so das BfR.

Einen belastbaren Wert für die Absorptionsrate/Bioverfügbarkeit liefere nur die Studie aus dem Jahr 2019. Diesen Wert hat das BfR für seine Risikobewertung zugrunde gelegt und daraus die Aufnahmemenge über die Haut in einer Modellrechnung mit dem Ergebnis abgeleitet: Ein signifikanter Beitrag von Antitranspirantien zur Gesamtbelastung gegenüber Aluminium ist nach der derzeitigen Datenlage unwahrscheinlich. Zu hohe Aluminiumgehalte im Körper können nach derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand negative Auswirkungen auf das Nervensystem, die Nieren und die Knochen haben. (eb/sro)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Multiple Sklerose

Aktuelles rund um Diagnostik und Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg

Umfrage in Baden-Württemberg

Opioide in Hausarztpraxen oft nicht leitliniengerecht eingesetzt

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Sexuelle Dysfunktion unter Antidepressiva!

© zoranm | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Metaanalyse

Sexuelle Dysfunktion unter Antidepressiva!

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Photosensibilisierung: So schützen Sie Ihre Patienten

© Studio4 | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Sommer, Sonne, Nebenwirkung?

Photosensibilisierung: So schützen Sie Ihre Patienten

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Phenylketonurie – Phenylalanin-Zielwerte und Monitoring während der Lebensphasen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [2, 3]

Enzymersatztherapie der Phenylketonurie

Pegvaliase: anhaltendes Ansprechen, flexiblere Ernährung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: BioMarin Deutschland GmbH, Kronberg am Taunus
Abb. 1: Kumulative Anzahl der Ereignisse einer nach sechs Monaten bestätigten Behinderungsprogression

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [6]

Multiple Sklerose

Aktuelles rund um Diagnostik und Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Urologen-Kongress

Prostatakrebs: Welche Neuerungen es in der Leitlinie gibt

Lesetipps