Überraschende Daten aus Herzinfarktregister

MANNHEIM (Rö). Analysen des großen deutschen Herzinfarktregisters MITRA mit über 60 000 Patienten haben überraschende Ergebnisse gebracht. So ist die Wirksamkeit von Akuttherapien bei Herzinfarkt-Patienten im Klinikalltag größer als in Studien, in denen die Therapien geprüft worden sind.

Veröffentlicht:

Ein Grund ist, daß in den Krankenhäusern viel mehr Herzinfarkt-Patienten mit besonders hohem Komplikationsrisiko behandelt werden als in klinischen Therapie-Studien, sagte gestern Professor Jochen Senges aus Ludwigshafen beim Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie in Mannheim. Und gerade Patienten mit besonders hohem Risiko profitieren von koronaröffnenden Maßnahmen am meisten, wie es ja durch Studiendaten belegt ist.

Von Therapie-Studien würden etwa die Hälfte der Herzinfarkt-Patienten, die in die Kliniken kommen, wegen hohen Alters oder wegen Begleiterkrankungen ausgeschlossen, "und zwar gerade diejenigen Patienten mit besonders hohem Komplikations-Risiko", erinnerte Senges.

Eine weitere gestern vorgestellte Beobachtung aus dem Herzinfarktregister MITRA ist, daß im klinischen Alltag die weniger schwer kranken Patienten intensiver behandelt werden als die schwer kranken Patienten.

So erhalten 90 Prozent der Herzinfarkt-Patienten mit geringem Komplikationsrisiko eine optimale Therapie, also eine Ballondehnung oder Lyse. Von den Herzinfarkt-Patienten mit dem höchsten Risiko ist das nicht einmal bei jedem zweiten der Fall.

Informationen zum Kongreß gibt es unter www.dgk.org

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie rettet Ihre App Leben, Dr. Müller?

Sonderbericht

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Wann kommt welches Medikament in Frage?

Neue Psoriasis-Leitlinie bringt praxisrelevante Neuerungen

Lesetipps
Ein junger Mann hält sich die Hände auf die Brust.

© underdogstudios / Fotolia

Inflammatorisches myoperikardiales Syndrom

Myokarditis und Perikarditis: Das empfiehlt die neue ESC-Leitlinie

Patienten, die besonders gesundheitlich gefährdet sind, sollten im Herbst eine Auffrischung gegen COVID-19 erhalten.

© fotoak80 / stock.adobe.com

Comirnaty® nur in Mehrdosisflaschen

Bund hat geliefert: Start frei für COVID-19-Auffrischimpfungen