Ultraschall hilft, Leistenbruch-Op häufig zu vermeiden

Veröffentlicht:

HAMBURG (eb). In Deutschland haben jährlich etwa 250 000 Menschen einen Leistenbruch. Eine Operation ist nur dann nötig, wenn sich Darmschlingen im Leistenkanal einklemmen könnten und dadurch absterben. Eine Studie mit mehr als 7000 Patienten belegt, dass eine Ultraschalluntersuchung dieses Risiko frühzeitig erkennt. Bis zu 30 000 Operationen seien so zu vermeiden, berichtet die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM).

Bei einer Ultraschalluntersuchung sei zu beobachten, wie sich die Hernie verändert, wenn ein Patient durch Pressen den Druck im Bauchraum erhöhe, berichtet Dr. Helmar Gai aus Hamburg. Eine Studie der Klinik Fleetinsel in Hamburg mit mehr als 7000 Patienten belegt, dass die Form der Hernie in der Untersuchung eine gute Risikoabschätzung ermöglicht (Ultraschall in der Medizin 2010; 31: 258).

Bei einem Viertel der Patienten zeige sich eine einfache Beule. Sie müssten nicht operiert werden, solange sie nur sehr geringe Beschwerden haben. Bei mehr als der Hälfte hat die Hernie eine röhrenförmige Ausdehnung. Auch bei ihnen ist bei Beschwerdefreiheit keine Op nötig, solange keine Darmschlingen in die Hernie vordringen. Nur sanduhrförmige Hernien müssten grundsätzlich operiert werden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Die Newsletter der Ärzte Zeitung

» kostenlos und direkt in Ihr Postfach

Am Morgen: Ihr individueller Themenmix

Zum Feierabend: das tagesaktuelle Telegramm

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Forschende sehen Potenzial für Biomarker

Wenn Thrombozyten aggregieren, droht ein schwerer COVID-Verlauf

Lesetipps
Zwei Ballerina in gleicher Pose.

© ilyaska / stock.adobe.com

Interview zu NVL versus ESH

Die kleinen, feinen Unterschiede zweier Hypertonie-Leitlinien

Frau mit brauner Einkaufstüte in der Hand

© romankrykh / stock.adobe.com

Nachfolger gesucht

Praxis(ver)kauf ohne Reue – wie kann das funktionieren?