Umweltgifte - Gefahr bereits im Mutterleib?

BRÜSSEL (spe). Eine von Greenpeace und dem Worldwide Fund for Nature (WWF) in Auftrag gegebene Studie hat ergeben, daß Umweltgifte bereits im Mutterleib auf Kinder übertragen werden können.

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Grundlage für die Untersuchung bildeten Proben aus dem Blut von 42 Müttern und dem Nabelschnurblut von 27 Neugeborenen aus den Niederlanden. Anschließend wurde das Blutserum auf acht Schadstoffgruppen analysiert.

Besonders häufig fanden die Wissenschaftler Weichmacher (Phtalate), künstliche Moschusverbindungen und Organochlor-Pestizide wie DDT. Die Studie bestätigt nach Angaben von Greenpeace, daß Chemikalien die Plazentaschranke überwinden können.

Daher fordern die Umweltschützer eine strenge Chemikaliengesetzgebung auf europäischer Ebene, die die Industrie dazu verpflichtet, giftige Chemikalien durch sicherere Alternativen zu ersetzen.

Nach Ansicht der Organisation weist jedoch der seit Monaten in Brüssel diskutierte Vorschlag der EU-Kommission für eine europaweit einheitliche Chemikaliengesetzgebung namens REACH in dieser Hinsicht noch gravierende Lücken auf. Die Verordnung soll die Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von Chemikalien in den EU-Mitgliedstaaten regeln.

Die Industrie hingegen bezeichnet die Präsentation der Ergebnisse der niederländischen Studie zum jetzigen Zeitpunkt als gezielte "Panikmache", um Einfluß auf die bevorstehende Abstimmung über REACH zu nehmen.

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