Unionspläne zu Abtreibungen stoßen auf scharfe Kritik
BERLIN (ble). Vertreterinnen von Pro Familia, Arbeiterwohlfahrt und Deutschem Ärztinnenbund haben sich in Berlin in scharfer Form gegen strengere Regelungen zur medizinischen Indikation bei Abtreibungen gewandt. Hintergrund ist eine Initiative aus der Mitte der Union zur Änderung des Schwangerschaftskonfliktgesetzes; diese sieht eine Beratungspflicht, die Einführung einer dreitägigen Bedenkzeit für die Frau und eine Meldepflicht von Ärzten vor.
Eine Meldepflicht werde zu einer sinkenden Zahl von Ärzten führen, die Indikationen stellen oder die Abbrüche vornehmen - und damit zu einer Zunahme von Schwangerschaftsabbrüchen im Ausland, so Pro-Familia-Vize Ulla Ellerstorfer. Für die betroffenen Frauen werde dies mit hohen seelischen und körperlichen Strapazen und Risiken verbunden sein, warnte sie.
Am Mittwoch beschäftigt sich der Familienausschuss des Bundestags in einer Anhörung mit dem Thema.