Digitalisierung

VDBD plädiert für Rahmen für videobasierte Diabetesschulungen

Der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe appelliert für mehr Digitalisierung in den Praxen.

Veröffentlicht:

Berlin. Schlechte Internetverbindungen, fehlende technische Ausstattung der Arbeitsplätze und Akzeptanzprobleme hemmen auch nach mehr als einem Jahr Corona-Pandemie noch die Digitalisierung in der Diabetesversorgung. Zu diesem Ergebnis kommt der Verband der Diabetes-Beratungs- und Schulungsberufe in Deutschland (VDBD), der 414 Mitglieder zur Situation in den Praxen befragt hat.

Die Umfrage zeigt neben einer steigenden Arbeitsbelastung der Diabetesfachkräfte, dass immer noch sehr wenig videobasierte Diabetesschulungen in den Praxen eingesetzt werden.

Vielfältige Gründe

Insgesamt gaben nur 59 der befragten Diabetesfachkräfte an, Schulungen als Online-Format etabliert zu haben. Mehr als zwei Drittel hätten noch nie Patientinnen und Patienten per Video geschult. „Die Gründe sind vielfältig“, erklärt Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD. So habe ein Großteil der Befragten angegeben, dass Videoschulungen am Arbeitsplatz schwer oder gar nicht umsetzbar seien.

„Neben technischen Problemen mit den Videodienstanbietern und einer schlechten Internetverbindung gerade in ländlichen Gebieten gibt es teilweise auch Akzeptanzprobleme – sowohl aufseiten der Ärzte als auch auf Patientenseite“, so Fabisch. Größtenteils würden Schulungen deshalb als Einzelschulungen umgesetzt, die meisten Praxen verzichteten komplett auf Gruppenschulungen.

Strukturelles Problem

Für Fabisch auch ein strukturelles Problem: „Neben höheren finanziellen Unterstützungen für die digitale Umstrukturierung der Arbeitsstellen von Diabetesfachkräften muss auch die Zertifizierung der Anbieter von Videodiensten vonseiten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ausgebaut werden“, so Fabisch. Bisher berücksichtige die Zertifizierung der KBV nur Videodienstanbieter.

Ob sich darüber auch digitale Gruppenschulungen umsetzen lassen, müssten sich Diabetesfachkräfte mühsam erarbeiten. Hinzu komme, dass eine Zertifizierung durch die KBV Voraussetzung für die Abrechnung einer digitalen Schulung sei. (mu)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Diabetes, Herzinsuffizienz, CKD

RAAS-Inhibitoren: Seltener Hyperkaliämie bei Gabe von SGLT2-Hemmern

Mit Nüchternglukose und Anthropometrie

Risiko für Diabetes lässt sich offenbar berechnen

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

© Springer Medizin Verlag

Neues Wocheninsulin für Typ-2-Diabetes

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz
Abb. 1: Design der CASPAR-Studie

© Springer Medizin Verlag GmbH, modi?ziert nach [2]

Diabetische Polyneuropathie

Capsaicin-Pflaster: Wirkung kann bei Mehrfachanwendung zunehmen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Grünenthal GmbH, Aachen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus