Vergewaltigungen als systematische Kriegswaffe

NEU-ISENBURG (ag). Zum heutigen Weltfrauentag fordern Hilfsorganisationen einen besseren Schutz von Frauen und Mädchen in und nach Kriegen.

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Kriegsverbrechen an Frauen müßten konsequent geahndet werden, verlangten die Deutsche Welthungerhilfe und Medica Mondiale gestern in Bonn und Köln. Mädchen und Frauen in Nachkriegsgesellschaften seien vor Vergewaltigung und sexueller Folter zu schützen. Zudem müßten Frauen in Nachkriegsländern systematisch am Wiederaufbau beteiligt werden. Vergewaltigungen würden oft systematisch als Kriegswaffe eingesetzt.

Malteser International präsentiert zusammen mit ECHO (European Commission’s Humanitarian Aid department) die virtuelle Fotogalerie "Frauen im Kongo". Zu sehen sind Frauen-Porträts der Fotografin Birgit Betzelt, die die Arbeit der Malteser im Kongo begleitet hat. "Es sind Aufnahmen der Nähe und des Vertrauens", sagt Ingo Radtke, Leiter von Malteser International, über die 25 Fotos, die ergänzt von Zitaten und kurzen Textpassagen die Notlage, aber auch die Hoffnung vieler Frauen im Kriegsland Kongo dokumentieren.

"Viele vergewaltigte Frauen werden von ihren eigenen Familien verstoßen. Sie schämen sich und besitzen kaum noch Selbstwertgefühl. Wir fangen sie auf vor dem Nichts." Seit über zehn Jahren engagiert sich Malteser International in mehr als 300 Gesundheitszentren im Kongo - mit finanzieller Unterstützung von ECHO.

In einem speziellen Programm kümmern sich die Malteser um die medizinische und die psychosoziale Betreuung von Frauen, die zu Opfern sexueller Gewalt wurden. Allein 2005 suchten mehr als 10 000 mißhandelte und vergewaltigte Frauen die Hilfe der Malteser.

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