Verraten Biomarker bei Osteoporose Therapieerfolg?

BERLIN (ner). Für eine verstärkte Verwendung von Knochenumbau-markern zur Überwachung der Therapie bei Osteoporose hat sich der Baseler Endokrinologe Dr. Christian Meier ausgesprochen. In der Schweiz übernähmen die Krankenkassen die Kosten dafür bereits.

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Mit Knochenumbaumarkern könnten innerhalb von sechs Monaten der Therapieerfolg oder die Compliance bei einer Osteoporose-Therapie beurteilt werden, sagte Meier beim Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie in Berlin. Die Messung der Knochendichte ermögliche dies nicht. Es gebe mehrere prospektive Studien bei Frauen in der Postmenopause, bei denen ein Zusammenhang zwischen Knochenumbau und dem Risiko einer osteoporosebedingten Fraktur nachgewiesen worden sei, argumentierte Meier.

Antiresorptiv wirkende Therapeutika wie Bisphosphonate führen nach seinen Angaben zum raschen Abfall der Knochenresorptionsmarker-Blutspiegel bereits nach einem Monat. Nach drei bis sechsmonatiger Therapie erreiche man ein Plateau.

Als Beispiele für Knochenstoffwechselmarker nannte der Endokrinologe die knochenspezifische alkalische Phosphatase, Osteocalcin, Pyridinium-Crosslinks oder Telopeptide. Im klinischen Alltag müssten sie vor Behandlungsbeginn sowie erstmals drei bis sechs Monate danach überprüft werden. Ergebe sich ein Nichtansprechen auf die antiresorptive Therapie, könnte dies in einer Non-Compliance oder einer ungenügenden intestinalen Absorption des jeweiligen Mittels begründet sein, oder es liegt eine ganz andere Knochenstoffwechsel-Erkrankung vor.

Meier räumte aber ein, dass viele Marker noch nicht standardisiert sind. Auch die Bestimmung und Interpretation der Marker erfordert Spezialwissen. Inwiefern sich Knochenstoffwechselparameter tatsächlich für ein Therapiemonitoring in der Praxis einsetzen lassen, sei noch nicht endgültig geklärt.

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