Versorgung in Kliniken nur durch geimpftes Personal?

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BERLIN (eis). Das Robert Koch-Institut kritisiert geringe Influenza-Impfraten beim Klinik-Personal und stellt einen Ansatz von Forschern um PD Sabine Wicker aus Frankfurt/Main zur Diskussion: "Zum einen sollte in definierten Bereichen der Krankenversorgung lediglich geimpftes Personal eingesetzt werden. Zum anderen sollte medizinisches Personal, das eine Influenzaimpfung ablehnt, diese Ablehnung schriftlich zum Ausdruck bringen" (Bundesgesundheitsbl 2010; 12: 1298). Die Influenzapandemie 2009 ist Schwerpunkt des aktuellen Bundesgesundheitsblatts.

Den Auftakt bildet in dem Heft ein "epidemiologischer Steckbrief", in dem neben dem Verlauf der pandemischen Erkrankungswelle in Deutschland auch die spezifischen Risiken für einen schweren Krankheitsverlauf analysiert werden.

Schwere Verläufe und Todesfälle traten bei der Pandemie vor allem bei jüngeren chronisch erkrankten Menschen auf. Im Gegensatz dazu kommen bei der saisonalen Influenza tödliche Verläufe fast immer bei der älteren Bevölkerung über 60 Jahre mit Grunderkrankungen vor.

Weitere Beiträge beleuchten die Maßnahmen der Gesundheitsbehörden in Deutschland zum Management der Pandemie sowie die Rolle des Europäischen Zentrums für Krankheitskontrolle und Prävention.

Zwei Beiträge befassen sich mit dem Thema der Kommunikation im Zusammenhang mit der Pandemie und dem "sicheren Umgang mit Unsicherheit".

Das Heft enthält darüber hinaus eine Übersicht zu Molekularbiologie und Ursprung des pandemischen Virus sowie zwei Beiträge zu Impfstoffen. Impfstoffe zur Bekämpfung einer Influenzapandemie müssen im Gegensatz zu saisonalen Influenzaimpfstoffen besondere Bedingungen erfüllen.

Die beiden Beiträge beschreiben das Konzept der "antigensparenden" und mit einem Wirkverstärker (Adjuvans) versetzten Pandemieimpfstoffe sowie die in Deutschland und Europa praktizierte Vorgehensweise zur Zulassung pandemischer Musterimpfstoffe und die Anpassung an das Pandemievirus.

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